Der veruntreute Himmel

Der veruntreute Himmel

FamiliendramaBRD  

Kirche und Religion bedeuten ihr alles: Teta Linek (Annie Rosar), seit vielen Jahren als Köchin im Haus der großbürgerlichen Familie Argan tätig, hat neben ihren häuslichen Pflichten nur eines im Kopf - die ewige Frage, ob sie nach ihrem Tod auch wirklich in den Himmel kommen wird. Als sie eines Tages von der mittellosen Mutter (Lotte Lang) ihres einzigen Neffen Mojmir (Kurt Meisel) gebeten wird, dem Jungen die Schul- und Priesterausbildung zu ermöglichen, sieht Teta ihre Chance gekommen: Durch die finanzielle Unterstützung eines späteren Priesters will sie sich bereits zu Lebzeiten einen Platz im Paradies sichern. Über viele Jahre hinweg schickt sie Mojmir regelmäßig Geld, lässt sich durch immer neue Bittbriefe sogar dazu bewegen, ihre gesamten Ersparnisse zu opfern. Sie selbst spart sich derweil alles vom Munde ab und gönnt sich keinerlei Vergnügen. Zwar erscheint es ihren Herrschaften, der vornehmen Livia Argan (Vilma Degischer) und deren Gemahl Theo (Viktor de Kowa), merkwürdig, dass der angebliche Priesterkandidat seine Tante nie besucht und sie mit fadenscheinigen Begründungen davon abhält, zu ihm nach Prag zu reisen - doch aus Rücksicht auf die Gesundheit und das Seelenheil ihrer treuen Angestellten schweigen sie. Ein tragisches Unglück in der Familie führt schließlich dazu, dass die Argans ihr Anwesen auflösen. Teta, nunmehr ohne Arbeit und ohne Bleibe, hofft, bei ihrem frisch zum Priester geweihten Neffen ihren Lebensabend verbringen zu können. Umso größer ist ihr Schock, als sie erfahren muss, dass aus Mojmir kein Geistlicher geworden ist, sondern ein skrupelloser Hallodri und Betrüger. Über 20 Jahre hinweg hat er sie getäuscht, ausgenutzt und um ihr Vermögen gebracht. Erst jetzt wird Teta bewusst, wie selbstsüchtig ihr Handeln war. Überzeugt, damit eine schwere Sünde begangen zu haben, begibt die alte Frau sich an der Seite des jungen Kaplan Seydel (Hans Holt) auf eine Pilgerreise nach Rom.

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