Der verlorene Bruder

Der verlorene Bruder

Als Flüchtlinge haben sich die Blaschkes Anfang der 1960er Jahre in der westfälischen Provinz recht schnell eine solide Existenz aufbauen können. Doch der wirtschaftliche Erfolg des eigenen Lebensmittelhandels und die teuren Autokäufe ihres Mannes Ludwig können Elisabeth nicht über einen großen Verlust trösten: Bei der Flucht aus den deutschen Ostgebieten ging ihr erster Sohn Arnold als Baby verloren. Als sie erfährt, dass am selben Tag, an dem Arnold verschwand, ein Findelkind aus dem Flüchtlingstreck abgegeben wurde, steht für sie fest: Das muss ihr Sohn sein. Ab sofort lässt sie nichts unversucht, um zu beweisen, dass sie und Ludwig die Eltern von Findelkind 2307 sind.

Am meisten leidet der nachgeborene Sohn Max unter der Gesamtsituation. Gebeutelt von Pubertät und Ausschlag, ein Außenseiter in der Schule und hoffnungslos in die schöne Nachbarstochter Milli verliebt, drängt ihn der trotz physischer Abwesenheit allgegenwärtige Arnold in die Rolle des Statisten. Für Max wird der größte Wunsch der Eltern zum Alptraum: Er möchte keinesfalls, dass der große Bruder zurückkehrt, und er ergreift entschlossen die Initiative.

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