Der Verführer von Papua

Der Verführer von Papua

In den Bergen von West-Papua hat wieder die Saison des Laubenbauens begonnen. Frühe Besucher von Papua-Neuguinea hielten die hüttenähnlichen Gebilde, die oft weit über einen Meter im Durchmesser und in der Höhe sind, für Spielhäuschen von Kindern aus nahe gelegenen Dörfern. Erst Naturforscher konnten schließlich erklären, dass es sich um zentrale Orte des Balzspiels von Vögeln handelt. Sie bekamen den Namen 'Laubenvögel'. Das unterschiedliche Vorgehen beim Bau der Balzstätte führte zu leicht verniedlichenden Einteilungen wie 'Tennenbauer', 'Allee-' oder 'Maibaumbauer'. Das Gegenteil wissenschaftlicher Herangehensweise verkörpern Beschreibungen der Lauben als 'sekundäre Geschlechtsmerkmale'. Dahinter steht die Annahme, dass - anders als bei den verwandten Paradiesvögeln - weniger die extremen Formen und Farben des Gefieders im Laufe der Entwicklungsgeschichte zum Zuge gekommen sind, sondern eben externe Konstruktionen von Balz- und Paarungsorten, wie sie in der Tierwelt beispiellos sind.

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