Der Tod muss warten

Der Tod muss warten

Verhindert unser Gesundheitssystem durch falsche finanzielle Anreize einen guten Tod?

"Ungefähr ein Drittel der Gesundheitskosten eines jeden Patienten fallen in den letzten ein bis zwei Lebensjahren an. Das ist jährlich ein dreistelliger Milliardenbetrag", weiß Prof. Dr. Gian Domenico Borasio, Palliativarzt im Universitätsspital Lausanne. "Es gibt durchaus Menschen und Firmen, die daran interessiert sind, aus dieser Lebensphase maximalen Profit zu schlagen."

Die Medizin hat so große Fortschritte gemacht, dass heute Menschen am Leben erhalten werden können, denen Ärzte vor einigen Jahren noch gar nicht helfen konnten. Mit Blutwäsche, Beatmung und künstlicher Ernährung. Verfahren, die zur Lebensrettung sinnvoll sind, werden sie aber zur Verlängerung eines Sterbeprozesses eingesetzt, sind sie leidvolle Übertherapie. Dabei wünschen sich die meisten Menschen, am Lebensende nicht ins Krankenhaus zu kommen. Doch jeder Zweite stirbt dort, oft bis zum Ende maximal therapiert.

Aber was ist heute ein guter Tod? Welche Entscheidungen müssen Ärzte und Pfleger und welche Patienten und Angehörige treffen?

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