Der Suezkanal

Der Suezkanal

Der 169 Kilometer lange Suezkanal verkürzt die Route von Europa nach Indien um rund 10.000 Kilometer. Diesen Vorteil erkannten schon ägyptische Herrscher im 14. Jahrhundert vor Christus. Sie wollten ihre Flottenstützpunkte im Mittelmeer und im Roten Meer miteinander verbinden. Nach 1000-jähriger Bauzeit hatte der Kanal 120.000 Menschenleben gekostet. Er versandete und wurde im 8. Jahrhundert unbrauchbar. Vergessen war er aber nicht. Um 1500 wollten die Venezianer den Kanal wiederherstellen, später war es Napoleon Bonaparte, der sich für das Projekt interessierte, dessen Ingenieure sich jedoch verrechneten. Dennoch blieben die Franzosen am Ball: Sie überzeugten die ägyptische Regierung von der Wirtschaftlichkeit eines Kanals zwischen Suez und Port Said. Zur Finanzierung des Baus gründeten sie eine Aktiengesellschaft, die für 99 Jahre die Rechte am Kanal erhielt. 1858 begann der Bau des Kanals in die Sandwüste: von Port Said am Mittelmeer bis nach Suez am Roten Meer. 1869 konnte der Kanal eröffnet werden. Er entwickelte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach einer wechselvollen Geschichte zu einer lukrativen Einnahmequelle für die Suezgesellschaft. Doch als der ägyptische Präsident Nasser, zwölf Jahre vor Ablauf der Konzession, den Kanal verstaatlichen ließ, löste er 1956 die sogenannte Suezkrise aus. Israelische, britische und französische Truppen griffen Ägypten an. Nur durch das Eingreifen internationaler Schutztruppen konnte der Krieg sechs Monate später beendet werden.

Bewertung

0,0   0 Stimmen