Der Sohn des Waffenmachers

Der Sohn des Waffenmachers

In seinem hochgelobten Dokudrama "Der Sohn des Waffenmachers" zeichnet der australische Regisseur Benjamin Gilmour ein authentisches Bild vom Volksstamm der Paschtunen, das über die medial vermittelten Klischees hinausgeht.

Das preisgekrönte Dokudrama "Der Sohn des Waffenmachers" gehört zu den außergewöhnlichen Filmen, die sich mit dem Leben in der muslimischen Welt nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beschäftigen. Regisseur Benjamin Gilmour, der Pakistan zunächst durch seinen Beruf als Rettungssanitäter kennengelernt hatte, drehte ausschließlich mit Laiendarstellern an Originalschauplätzen im Grenzgebiet von Pakistan und Afghanistan. Mit der Produktion ging man nicht nur ein künstlerisches Risiko ein: Die Region, eine Hochburg der Paschtunen, ist für Ausländer sehr gefährlich. Und das Provinznest Darra Adam Khel lebt tatsächlich von der Waffenfertigung. In der fiktiven Geschichte des kleinen Niaz lässt Gilmour fortschrittliche Positionen auf konservatives Gedankengut treffen, ohne dabei den fundamentalistischen Vater des wissbegierigen Jungen zu verteufeln. Daneben gelingt dem Filmemacher ein faszinierendes, semidokumentarisches Porträt des von Stammesbräuchen und Traditionen geprägten Lebens. "Der Sohn des Waffenmachers" verleugnet nicht das tiefe Misstrauen, das viele Menschen dieser Region gegen den Westen hegen. Der Film ermöglicht es aber, ihr Leben und ihre Traditionen mit anderen Augen zu sehen.

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