Der Rhein von oben - Von Koblenz zur Nordsee

Der Rhein von oben - Von Koblenz zur Nordsee

Das WDR Fernsehen präsentiert in spektakulären Aufnahmen "Vater Rhein" auf ungewöhnliche Weise - ausschließlich von oben.

Mit der Cineflex-Kameratechnik wurde das vielleicht ausführlichste Bild einer der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt erstellt, von der Quelle bis zur Mündung. Kein Fluss in Europa hat mehr Mythen und Geschichten über die Jahrhunderte gesammelt, kein Fluss wurde häufiger besungen oder bedichtet: Der Rhein - ein Strom der Sehnsüchte.

Der WDR-Zweiteiler folgt dem 1239 Kilometer langen Lauf des Rheins - von seiner Quelle bis zur Mündung in die Nordsee. Mit Hubschrauber und der Cineflex-Kamera setzen die Filmemacher den Rhein in Szene und entdecken Überraschendes in seinem Lauf und an seinen Ufern. Im Zusammenspiel entsteht so mit atemberaubenden Luftaufnahmen und eindringlicher Erzählung ein zeitgemäßes Bild des Stroms.

Die außergewöhnliche Perspektive von oben ermöglicht eine einzigartige Form der Einordnung. Von oben wird besonders deutlich, woher der Rhein seine Energie speist, wie er von Menschenhand gelenkt und verändert wird und wie der Fluss wiederum darauf reagiert und auch sein Gesicht verändert. Ein spannungsgeladenes und faszinierendes Wechselspiel mit Europas bedeutendstem Strom als Hauptfigur.

Am deutschen Eck in Koblenz hat der Rhein die Hälfte seines Weges zur Nordsee hinter sich. Dank vieler Zuflüsse ist der Rhein an diesem Abschnitt bereits ein starker Strom.

Der geographische Streckenabschnitt des Rheins zwischen Bingen und Bonn wird als Mittelrhein bezeichnet. Der Rhein ist hier von Rolandswert bis ins rechtsrheinische Bad Honnef auch offiziell "Bundeswasserstraße Rhein".

Vor Bonn passiert der Rhein sieben Berge. Daher der Name: Siebengebirge, einem der ältesten Naturparks in Deutschland. Das Siebengebirge ist auch die Rheinkulisse für Bonn, die gemütliche Stadt am Fluss, zu Füßen des Petersbergs, die mehr als vierzig Jahre bundesdeutsche Hauptstadt war.

Mit rund einer Million Einwohnern ist Köln die größte Stadt am Rhein. Und im Abschnitt zwischen Köln und Duisburg ist der Rhein ein breiter Transportweg. Von oben sieht er aus, wie eine fließende Autobahn für Binnenschiffe. Der Niederrhein durchfließt ab Düsseldorf den größten Ballungsraum Deutschlands. Die Region wurde geprägt von Kohle, Stahl und Chemieparks, die sich verkehrsgünstig direkt am Fluss angesiedelt haben. Neben gigantischen Industrieanlagen liegen Rheinauen, wie eine scheinbar unberührte Naturidylle.

Der Niederrhein hat die Menschen gelehrt, im Einklang mit der Natur zu leben. Der Mensch gibt dem Fluss ein Stück von der Ursprünglichkeit zurück, die er ihm einst genommen hat. Nur noch wenige Industrieriesen sind hier am Ufer zu finden, das in Richtung Niederlande immer grüner wird.

Bei Xanten und Arnheim ahnt man schon, wohin die Reise nur gehen kann: ins weite Meer. Bei Emmerich zerfällt der Rhein plötzlich sogar in ein riesiges Delta. Der Strom verliert seine Kraft und beinahe auch seinen Namen. Zwei Drittel des Wassers gehen zur Waal, ein Drittel zur Lek.

Kurz hinter Emmerich wird der Rhein zum Niederländer. An den Ufern ist das Leben zwischen Deichen und Kanälen geprägt vom Kampf gegen das Wasser. Im Hafen von Rotterdam wird es an den Ufern des Rheins noch mal geschäftig. Mit 40 Kilometern Länge ist der Hafen das Drehkreuz für Waren und Güter nach Europa.

Nach einer Reise von 1.239 Kilometern taucht der Rhein dann beinahe unmerklich ein, in die Fluten der Nordsee.

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