Der Polenmarkt - Grenzerfahrungen am Ladentisch

Der Polenmarkt - Grenzerfahrungen am Ladentisch

Gesellschaft und SozialesD  

Gartenzwerg in Fuck-off-Pose? Unterhosen mit Bananenaufdruck? Feuerwerksrakete, Modell "Germania"? Das gibt es auf dem Polenmarkt bei Hohenwutzen, 70 Kilometer von Berlin entfernt. Die Reportage begleitet eine Woche lang Menschen, die sich auf dem Polenmarkt begegnen. Sie alle leben davon oder damit, dass es die Grenze zwischen Deutschland und Polen praktisch nicht mehr gibt, dafür aber eine neue Grenze, mit der sie neu umgehen. Der Polenmarkt ist mit rund 700 Verkaufsständen und Läden der größte Markt dieser Art entlang der Grenze. Beim Friseur, bei der Autowäsche, beim Shoppen, Essen, Trinken oder sogar Brautkleid-Schneidern erfährt hier jeder auf seine Art ein bisschen was über "mein Land" und "Dein Land" - sei es Polen, sei es Deutschland. Die Reportage hat Menschen begleitet, die sich auf dem Polenmarkt begegnen: Da sind zum einen Birgit und Michael Schüssler, die seit über 20 Jahren zum Monatsanfang auf den Polenmarkt kommen, um sich mit ihrem kleinen Einkommen mal was Schönes zu leisten. Da ist der Verkäufer Daniel Cirstean, der so locker wirkt, wenn er mit seinen deutschen Kunden scherzt, der aber auch erzählt, wie viel Fleiß und Zähigkeit es braucht, um hier Erfolg zu haben. Und da ist Nicolas Gesch, der deutsche Geschäftsführer dieses Polenmarktes, der Deutschen gehört. Er bewegt sich täglich in einer Art deutsch-polnischem Bermuda-Dreieck: deutsche Marktkunden, polnische Mieter, deutsche Eigner, polnische Gemeindeverwaltung. Sie alle leben davon oder damit, dass es die Grenze zwischen Deutschland und Polen praktisch nicht mehr gibt. Aber sie alle erfahren auf dem Markt auch, dass es neue Grenzen gibt zwischen Deutschen und Polen - wie sie damit umgehen, das zeigt die Reportage.

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