Der Mörder meiner Mutter

Der Mörder meiner Mutter

Anne Winter (Laura Tonke) lebt mit einem schweren Trauma: Als kleines Mädchen sah sie mit an, wie ihre Eltern im eigenen Haus überfallen und brutal ermordet wurden. 20 Jahre später wird sie deswegen unverändert von Alpträumen geplagt. Die Nachricht von der vorzeitigen Entlassung Marc Balthasars (Sebastian Koch), des Drahtziehers der damaligen Bluttat, versetzt sie in Panik. Dabei gilt der charismatische Bestseller-Autor, der hinter Gittern in Psychologie promovierte, als Vorbild gelungener Resozialisierung. Anne glaubt jedoch, dass seine Selbstdarstellung als feingeistiger Ästhet Teil eines teuflischen Plans ist. Für sie steht fest, dass er aus dem Gefängnis heraus Zeugen beseitigen ließ, die seiner Freilassung im Wege standen. Anonyme Drohbriefe und die Messerattacke eines Unbekannten tragen ebenfalls Balthasars Handschrift. Kommissar Robert Franke (Leonard Lansink) schätzt Anne als Kinderbuchautorin und will ihr helfen. Bei seinen Ermittlungen gegen Balthasar stößt er jedoch auf immer mehr Indizien, die Annes Unglaubwürdigkeit belegen. Die junge Frau erscheint verwirrt und gerät sogar unter Mordverdacht. Bestürzt darüber, dass ihr niemand glaubt, weiß Anne bald selbst nicht mehr, was Wirklichkeit und was Einbildung ist. In ihrer Not sucht sie professionelle Hilfe bei der Therapeutin Dr. Julia Engelhardt (Susanne Lothar) - doch damit beginnt erst der eigentliche Horror. Regisseur Lars Kraume erzeugt in diesem Psychothriller eine Atmosphäre permanenter Bedrohung. In seinem zweiten Spielfilm setzt der mehrfache Adolf-Grimme-Preisträger, dessen 'Tatort'-Krimis mit Nina Kunzendorf und Joachim Król zurzeit für Begeisterung sorgen, auf prägnante Figurenzeichnung: Als traumatisierte junge Frau spielt Laura Tonke an der Seite von Leonard Lansink in der Rolle des liebenswürdig-chaotischen Kommissars. Ein darstellerisches Kunststück gelingt Sebastian Koch als charismatischem Mörder, dessen psychologische Manipulationen weit über die Gefängnismauern hinausreichen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen