Der Meisterfälscher

Der Meisterfälscher

Künstlerporträt 

Keine Frage: Er ist ein Meisterfälscher. 35 Jahre lang, bis zur Verhaftung 2010, hat Wolfgang Beltracchi sein außergewöhnliches Talent eingesetzt, um Bilder im Stil anderer zu malen. 100 namhafte Maler will er gefälscht haben. Bis er selbst aufflog - wegen eines falschen Pigments.

In der fünfteiligen Dokumentationsreihe "Der Meisterfälscher" porträtiert Wolfgang Beltracchi Prominente im Stil alter und moderner Meister, unter anderen Harald Schmidt, seine Tochter Franziska, Gloria von Thurn und Taxis, Daniel Kehlmann und Christoph Waltz. Im ersten Teil sitzt ihm Harald Schmidt Modell. Im legendären Studio 449, wo der Entertainer seine "Harald Schmidt Show" produzierte, lässt sich Schmidt im Stil des deutschen Nachexpressionisten Otto Dix malen. Dix ist bekannt dafür, dass er seine Protagonisten gern überspitzt, ja kühn karikierend darstellte - so, dass das Typische des Menschen überraschend zur Geltung kommt. Schmidt ist während der Malsitzung bester Laune, geizt nicht mit spitzen Bemerkungen, sprüht vor Pointen, beweist Schlagfertigkeit - und Beltracchi demonstriert außerordentliches Können, indem er die stiltypischen Elemente und die altmeisterliche Kunst eines Otto Dix geschickt ins Schmidt'sche Porträt einbringt. Wie wird Schmidt reagieren, wenn er das fertige, ihn zur Kenntlichkeit überzeichnete Bild, zum ersten Mal sieht? Eine Begegnung der höchst vergnüglichen und denkwürdigen Art.

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