Der letzte Wilde - Österreichs einziger Urwald

Der letzte Wilde - Österreichs einziger Urwald

LandschaftsbildA  

Seit dem Ende der letzten Eiszeit, also seit 12.000 Jahren, ist der Rothwald in den niederösterreichischen Kalkalpen nie von Menschen genutzt worden. Er zählt zu den letzten unberührten Urwäldern in der Mitte Europas. Sich selbst überlassen, gilt hier nur das Gesetzt der Natur, Wachsen, Altern, Absterben und Sich-wieder-Verjüngen. Heute fällt der Rothwald in die oberste Kategorie der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Sein Betreten ist verboten, der genaue Standort wird deshalb nicht bekannt gegeben. Wir dürfen dieses Reich jetzt betreten und erzählen, wie es dazu kommen konnte, dass der Wald nie eine Axt gesehen hat. Wir beobachten dort Bäume. Sie sind vernetzt. Und damit ist nicht nur ihr Wurzelwerk gemeint. Forscher wissen heute, dass die hölzernen Riesen über Duftstoffe kommunizieren und sich gegenseitig über Bodenbotenstoffe warnen. So einzigartig und vielfältig die Schönheit der Natur im Wildnis Gebiet bei Tageslicht ist, die großartigsten Geheimnisse werden erst nach dem Einbruch der Abenddämmerung sichtbar. Neben dem erwachenden Leben der nachtaktiven Tierarten, entfaltet sich über den Köpfen der Besucher eine Pracht, wie sie heute nur mehr an sehr wenigen Orten der Welt sichtbar wird: Ein nahezu unverfälschter natürlicher Sternenhimmel mit allen seinen Wundern. 7.000 Sterne können in der klaren Nacht mit bloßem Auge gesehen werden. Zu verdanken haben wir das Überleben dieses Naturdenkmals einem Visionär seiner Zeit. Bereits im Jahre 1875 hat Albert Rothschild großflächig Wälder gekauft, die damals vom Menschen noch unberührt waren, er wollte sie vor dem forstlichen Zugriff und der Zerstörung schützen und hat sie so für die Nachwelt als unberührten Wald gerettet. Worte wie verwunschener Märchenwald oder Reich von Zauberern und Elfen sind keine Übertreibung.

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