Der Kirmes-Clan

Der Kirmes-Clan

Heinz Kula ist auf Rummelplätzen groß geworden. Zuckerwatte und Riesenrad, Kettenkarussell und Mandelwagen gehören zu seiner Welt. Für ihn war immer klar, dass er die Tradition seiner Familie irgendwann fortsetzen würde. Im letzten Jahr war es dann so weit: Er kaufte sich mit Unterstützung der Eltern den ersten eigenen Autoscooter. Seine Mutter Rita entstammt einer alten Sprendlinger Schaustellerfamilie und ist seit fast vierzig Jahren mit Ehemann Gerd auf den Jahrmärkten in und um Rheinland-Pfalz unterwegs. Auch der 35-jährige Heinz verliebte sich vor einigen Jahren - natürlich in eine Schaustellerin. Jedes Familienmitglied ist seither für eine Attraktion zuständig: Lebensgefährtin Inge reist mit ihrem Crepewagen die Moseljahrmärkte rauf und runter, Vater Gerds Kinderkarussell steht neben Mutter Ritas Mandelwagen und Heinz kümmert sich um seinen Autoscooter. Die Reportage zeigt eine außergewöhnlich offene Schaustellerfamilie aus nächster Nähe, spürt der Faszination des freien Lebens und des Budenzaubers nach. Der Film blickt hinter die Kulissen des Jahrmarktlebens: Da fliegen beim Aufbau des historischen Autoscooters erst die Sprüche und dann die Fetzen, wenn Vater und Sohn sich mal wieder nicht einigen können, welche Teile denn nun wie zusammengehören. Mittags im Wohnwagen, bei der von Vater Gerd heiß geliebten deftigen Hausmannkost, ist der Ärger dann aber meistens schnell verraucht. Nachtragend ist keiner der Kulas, dafür leben und arbeiten sie zu intensiv zusammen - eine beleidigte Leberwurst kann in einer Schaustellerfamilie keiner gebrauchen, schon gar nicht wenn Vater und Sohn echte Alphatiere sind. 'Zwei Chefs in einer Familie' - das ist nicht immer leicht. Davon wissen sowohl Mutter Rita als auch Schwiegertochter Inge ein Lied zu singen. Dieses Verhältnis von Vater und Sohn steht im Zentrum der Geschichte, eine Beziehung geprägt von Achtung, Stolz aber auch dem latent schwelenden Generationskonflikt: Wer ist denn jetzt die Nummer Eins im Hause Kula - noch der Vater oder schon der Sohn?

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