Der Geruch des Todes

Der Geruch des Todes

Animalisch erotisierend wirkt der Duft in edlen Parfüms, schmerzlindernd und potenzfördernd der Extrakt in der asiatischen Medizin. Moschus, ein Stoff, der Begierde weckt. Die hat ihren Preis: ein Kilo Moschus kostet heute auf dem Schwarzmarkt mehr als 38.000 €. Und weil für jedes Kilo Hunderte von Moschushirschen in den Wäldern Sibiriens und Chinas sterben müssen, ist das kleine Tier gefährdet. Das Washingtoner Artenschutzabkommen überwacht den Handel mit Moschus sehr streng, die Europäische Union hat natürliches Moschus sogar verboten. Aber weil der Stoff mehr Geld als Gold bringt, blühen illegale Geschäfte. In Sibirien wird der Moschushirsch gewildert, die Drüsen nach China geschmuggelt und dort in der Medizin verarbeitet. Die europäische Parfümindustrie will auf natürliches Moschus verzichten, aber die Verbraucher haben sich längst an den charakteristischen Duft gewöhnt. Den bieten heute synthetisches Moschusaromen. Die Dokumentation verfolgt die Handelswege, die der teure Stoff nimmt - von der sibirischen Taiga bis in die Tigel der chinesischen Medizin. Dort will man nicht auf Moschus verzichten. Und auch in den Riechlabors der Parfümindustrie vermissen die Parfümeure das eigenweillige Aroma. Welchen Reiz entfaltet Moschus in den edlen Düften und wie kann man ihn ersetzen? Wie kann man den Konflikt zwischen Artenschutz und ökonomischer Begehrlichkeit lösen? Ein striktes Verbot des Moschushandels ist keine Lösung. Sie würde das Geschäft nur noch krimineller machen,konstatiert auch die Naturschutzorganisation WWF. Denn in der sibirischen Taiga haben die Menschen oft keine Wahl, als mit Wilderei auf den Moschushirsch ihre Existenz zu sichern.

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