Der Fluchhafen Berlin

Der Fluchhafen Berlin

Es sollte ein Prestigeobjekt für die Bundeshauptstadt werden. Doch seit der kurzfristig geplatzten Eröffnung ist der Flughafen Berlin eine riesige Blamage für Bauplaner und Betreiber. Die Kosten explodieren, die Zeitplanung ist aus dem Ruder gelaufen, und die Verantwortlichen schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Es scheint, als würden die am Bauprojekt Beteiligten kopflos retten, was noch zu retten ist, als müssen sie erneut eingestehen: Es wird wohl noch ein Jahr dauern bis die ersten Flugzeuge starten und landen können. Der zuletzt genannte Eröffnungstermin ist der Herbst 2013. 'ZDFzeit'-Reporter gehen der Frage nach: Was ist schief gelaufen in Berlin? Schon die ersten Planungen zeigen: Das Projekt sollte in kürzester Zeit zu niedrigen Baukosten entstehen. Politisch wäre es sonst wohl nicht durchsetzbar gewesen. So wurde bereits mit dem Bau begonnen, noch bevor alle Planungen abgeschlossen waren. Die Autoren treffen am Bau Beteiligte, die von Chaos und Fehlplanung berichten. So gab es ständig Änderungen und Umplanungen, die massive Auswirkungen haben, auch auf den Brandschutz. Jede Umplanung erfordert mehr Zeitaufwand, jede Zeitverschiebung kostet Geld. Gestiegene Kosten auch beim Lärmschutz und die veränderten Flugrouten führen zu mehr Aufwand, weil plötzlich mehr Bürger betroffen sind. Die Spurensuche der Reporter ergibt, dass schon früh Experten von massiven Bauablaufstörungen berichten, weil Planungen und Firmen offenbar nicht aufeinander abgestimmt sind. Dem ZDF liegen Gutachten und Dokumente vor, die belegen: Die Geschäftsleitung und der Aufsichtsrat müssen von den Problemen gewusst haben. Die Autoren konfrontieren die Verantwortlichen mit den Akten. Welche Verantwortung tragen die Aufsichtsratsmitglieder von Berlin und Brandenburg, der Regierende Bürgermeister Wowereit und der Ministerpräsident Platzeck, denn schließlich wird der Flughafen auch mit Steuergeldern gebaut.

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