Der Fall Magnizki

Der Fall Magnizki

DokumentarfilmUSA  

Andrei Nekrasov wollte die Geschichte eines modernen Helden verfilmen: Der Steueranwalt Sergej Magnizki hatte einen 230-Millionen-Dollar-Betrug aufgedeckt, in den die Moskauer Polizei verwickelt war. Von eben dieser wurde er im Gefängnis gefoltert, damit er seine Aussagen zurücknehmen sollte. Als der unbeugsame Magnizki im Glauben an die Gerechtigkeit dies verweigerte, töteten sie ihn.
So lautet zumindest die Version des Investmentbankers Bill Browder, Magnizkis ehemaligem Auftraggeber. Browder machte im postkommunistischen Russland ein Vermögen und investiert seit Magnizkis Tod viel Energie in den Kampf gegen die Mörder seines Anwalts. Er prangert die Menschenrechtsverletzungen an, was in Russland ohne Folgen bleibt.
Doch weltweit schlägt sich Browders Lobbyarbeit nicht nur in einer umfangreichen internationalen Medienberichterstattung nieder. Sie bewirkt auch politische Sanktionen, unter anderem begründet durch ein nach Magnizki benanntes amerikanisches Gesetz von 2012. Dieses ermöglicht, amerikanische Konten von Russen, die an den Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren, einzufrieren und ihnen die Einreise in die USA zu verweigern. Zahlreiche Debatten und politische Maßnahmen folgten auch in Europa.
Noch während der Dreharbeiten an seinem auf Browders Fakten basierenden Film entdeckt Nekrasov Ungereimtheiten. Er recherchiert auf eigene Faust und beginnt die politische Motivation der Story zu hinterfragen, die es Browder ermöglicht, die Anklage wegen Steuerhinterziehung zu umgehen. Die Teile des kriminalistischen Puzzles ergeben ein neues Bild im Fall Magnizki.

Bewertung

0,0   0 Stimmen