Der Fahrradkrieg - Wie sicher sind unsere Radwege?

Der Fahrradkrieg - Wie sicher sind unsere Radwege?

Wenn Fahrradkurier Eichler klingelnd und fluchend durch Oldenburg flitzt, springen Fußgänger zur Seite, Autofahrer machen Vollbremsungen. Der Platz auf Straßen und Bürgersteigen ist einfach zu knapp, um es allen Verkehrsteilnehmern recht zu machen.

Dabei soll das Fahrrad zentrale Probleme lösen, mit denen deutsche Städte zu kämpfen haben: Stau, Lärm, Luftverschmutzung. Doch dafür sind die Radwege im Norden noch völlig unzureichend: Sie sind schmal, verwinkelt, buckelig, verkrautet oder gleich ganz zugewachsen.

Viele Stadtplaner wollen die Radler daher vom Bürgersteig verbannen. Die Freie und Hansestadt Hamburg etwa investiert in weiße Farbe für Radstreifen am Straßenrand.

Aufgemalte Linien und Fahrradpiktogramme sind preiswert und werden vor allem von sportlichen Radfahrern geschätzt, die ohnehin lieber auf der Straße fahren. Mithilfe der neuen Infrastruktur will Hamburg den Anteil von Radfahrern im Straßenverkehr von zwölf auf 25 Prozent verdoppeln und 'Fahrradstadt' werden. Doch dazu müssten breite Bevölkerungsschichten erst einmal aufs Rad umsteigen.

Kritiker bezweifeln jedoch, dass sich unsichere Radfahrer, Senioren oder gar Kinder zum Fahren auf die Straße locken lassen. Zumal sie sich dort mit neuen Gefahren konfrontiert sehen: Oft stehen Autos im Weg, sodass Radfahrer in den Autoverkehr ausweichen müssen. Autofahrer, die parken wollen, müssen Radstreifen zwangsläufig überqueren. Gerade im dichten Berufsverkehr kommt es dabei immer wieder zu gefährlichen Situationen.

Der Blick zum nördlichen Nachbarland Dänemark zeigt, was mehr Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad motiviert: In Kopenhagen sind die Radwege konsequent verbreitert und baulich vom Fuß - und Autoverkehr klar getrennt worden. Der Erfolg: In der dänischen Metropole fahren mehr Menschen mit dem Rad als mit dem Auto.

Können deutsche Stadtplaner von den Dänen lernen?

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