Der Engel der Hilflosen

Der Engel der Hilflosen

Meist werden sie mit Misstrauen beäugt, die vom Gericht bestellten Berufsbetreuer. Schließlich sollen sie, wie früher der Vormund, für einen anderen Menschen Entscheidungen treffen - und oft auch über dessen Eigentumsverhältnisse. Da ist der Vorwurf der persönlichen Bereicherung nicht weit. Michael Schöttler kennt das negative Image seines Berufsstandes, weiß um die schwarzen Schafe. Aber er hat nichts zu tun mit Menschen, die vermögend sind. Er kümmert sich um die, die am Rand der Gesellschaft angekommen sind, die mit ihrem Leben alleine nicht mehr klar kommen und dringend seine Unterstützung brauchen. Er hat dafür gesorgt, dass der alkoholkranke Egbert W. eine eigene Wohnung gefunden hat und sie auch halten kann, dass der geistig behinderte Stefan D. ohne Heim seinen Alltag einigermaßen in den Griff bekommt oder der 90-jährige, bettlägerige Fritz H. nicht betrogen wird und eine angemessene Pflege erhält. Täglich ist der 51-Jährige damit konfrontiert, wie trostlos das Leben sein kann, wie hilflos manche Menschen in dieser komplizierten Welt sind. Trotz der erschütternden Lebensumstände, denen Schöttler täglich begegnet, ist er nicht abgestumpft, sondern begegnet seinen Betreuten mit Respekt und Offenheit. Wichtig ist ihm, dass die Würde seiner Klienten auch in elenden Lebenssituationen gewahrt bleibt.

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