Der einzige Sohn
Zwei von Pemas Schwestern wurden in den USA adoptiert, seine Schwester Sumchog lebt wie er in Holland, zwei kleine Schwestern wohnen im Waisenhaus in Kathmandu, und nur die älteste Schwester Yonzom ist verheiratet und führt das traditionelle, einfache Leben der Eltern im Bergdorf auf 4000 Metern Höhe weiter. Pema macht sich mit seinen Schwestern auf den langen Weg ins Dorf zu seinen Eltern, denn er will sich mit ihnen aussprechen. Die Eltern finden, es sei nun endlich an der Zeit, dass er ins Bergdorf zurückkehre und heirate, denn eine Schwiegertochter muss nach tibetischer Tradition die Arbeit auf dem Land übernehmen. Doch Pema hat andere Pläne: Er will Fotograf werden. Und vor allem will er selber entscheiden, wen und wann er heiraten will. So ist der Familienstreit unausweichlich. Doch es ist nicht nur der übliche Konflikt zwischen den Generationen, vielmehr prallen zwei Welten aufeinander. Denn Pema war nicht nur jahrelang räumlich von seinen Eltern getrennt, er kommt als moderner junger Mann auch nicht mehr klar mit der einfachen Lebensweise seiner Eltern. Und die Eltern ihrerseits sind am Boden zerstört, weil ihr Sohn nichts mehr von den Sitten, Gebräuchen und Traditionen wissen will, die sie wie ihre Vorfahren von Generation zu Generation weitergegeben haben.