Das Schwarze Museum

Das Schwarze Museum

Kunst und KulturD  

Seit knapp zwei Jahren steht es wie ein bronzenes Mutterschiff im Zentrum von Washington, DC: das National Museum of African American History & Culture. Bereits vor über hundert Jahren hatten schwarze Veteranen des amerikanischen Bürgerkriegs einen Ort der Würdigung des Beitrags der Afroamerikaner zur Geschichte des Landes gefordert. Jahrzehnte vergingen, in denen ein schwarzes Geschichtsmuseum geplant, vom Kongress blockiert, immer wieder verschoben und schließlich in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts realisiert werden konnte.

Als Barack Obama den majestätischen Bau am 24. September 2016 feierlich eröffnete, strömten Zehntausende Zuschauer zur National Mall, um diesem Ereignis beizuwohnen, über das die "FAZ" anerkennend schrieb: "Es ist, als wohne man nicht der Einweihung eines Museums bei, sondern der Gründung einer Nation." Von Beginn an verstand sich das neue Smithsonian-Museum als ein Ort der Verständigung und die Afroamerikaner als integralen Teil der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft.

War schon die Finanzierung und Errichtung des Museums ein Triumph des Gemeinsinns, so beginnt seine eigentliche Erfolgsgeschichte unmittelbar nach der Eröffnung: Allein im ersten Jahr kamen drei Millionen Besucher aus aller Welt, um die Geschichte des Landes aus afroamerikanischer Sicht neu kennenzulernen.

Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch das schon äußerlich spektakuläre Gebäude und sein faszinierendes Innenleben. Der vom britisch-ghanaischen Stararchitekten Sir David Adjaye entworfene Bau verfügt über eine Vielzahl von Galerien, die chronologisch angeordnet und über acht Ebenen verteilt das gesamte Spektrum der afroamerikanischen Erfahrung in Geschichte, Kultur und Gesellschaft abbilden: von der Ankunft der ersten aus Afrika verschleppten Sklaven in die "Neue Welt" bis in die unmittelbare Gegenwart.

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