Das Mädchen und der Kommissar

Das Mädchen und der Kommissar

Max (Michel Piccoli) ist höherer Beamter bei der Pariser Polizei. Früher war er Untersuchungsrichter. Dabei musste er einmal einen Verbrecher aus Mangel an Beweisen freilassen. Seither setzt er seinen Ehrgeiz darauf, Verbrecher auf frischer Tat zu ertappen. Dabei ist er in der Wahl seiner Methoden nicht allzu wählerisch. Sein Chef (Georges Wilson) billigt das nicht, lässt ihn aber gewähren. Eines Tages trifft Max seinen alten Kriegskameraden Abel (Bernard Fresson), der in der Gegend von Nanterre eine Diebesbande anführt. Max macht sich an Lilly (Romy Schneider) heran. Sie ist Abels Freundin und geht auf den Strich. Bald hängt Lilly an ihrem neuen, eigenartigen Kunden, der sich als Bankier ausgibt und sie zum Schein in sein Vertrauen zieht. Er verrät ihr den angeblichen Termin eines Geldtransportes. Dann behandelt er Lilly so schlecht, dass sie verärgert zu Abel geht und ihn zu einem Überfall anstiftet. Genau das aber hat Max bezweckt. 'Max et les ferrailleurs' war nach 'Les choses de la vie' der zweite Streich des Erfolgstrios Sautet-Schneider-Piccoli. Diesmal schrieb der Regisseur das Drehbuch nach einem Roman von Claude Néron. Der stimmungsvolle Milieukrimi schildert Möglichkeiten und Grenzen der psychologischen Manipulation. Er zeigt, wie Gerechtigkeitssinn zu Gerechtigkeitswut pervertiert. Für den Polizisten Max, den 'Schuft mit Prinzipien' dachte Claude Sautet sofort an Piccoli, dagegen hatte er erst Hemmungen, Romy Schneider den Part der Hure Lilly vorzuschlagen. Umso überraschender kam dann ihre begeisterte Zusage. Sie bettelte geradezu darum, die Prostituierte aus Hamburg spielen zu können, das lebenshungrige Freudenmädchen, das durch Zufall unter die Schrotthändler-Bande von Nanterre gerät. Und sie bereitet sich für die Rolle überaus sorgfältig vor, studiert intensiv die vulgäre Redeweise dieses Milieus und lernt Poker spielen. Die Presse honorierte den Aufwand. 'Das Spiel Piccolis und der Dirne (Romy Schneider) ist ein Leckerbissen für Kenner. Wahre Künstlerarbeit' schrieb der 'Canard Enchaîné' nach der Premiere im Februar 1971.

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