Das Leben ist kostbar

Das Leben ist kostbar

Aus einem Hotelzimmer dringt Lärm: Eine Frau schreit. Als die Angestellten kurz darauf die Tür öffnen, finden sie die Frau tot neben ihrem Bett. Überall im Zimmer ist Blut.

Für den Rechtsmediziner Lars Althaus ist das Alltag. Auch abends, nachts und am Wochenende. Er untersucht Tatorte wie den im Hotel, führt jeden Tag Autopsien durch.

Alles sieht nach einem Gewaltverbrechen aus. Die Polizei rückt deshalb gleich mit der Spurensicherung an. Es geht darum, Beweise zu sichern. Besonders wichtig ist dafür: die Gerichtsmedizin. Wie immer in solchen Fällen rufen die Beamten deshalb auch sofort einen Rechtsmediziner. Die tägliche Konfrontation mit dem unerwarteten Tod von Menschen jeden Alters hinterlässt Spuren. "Natürlich denkt jeder irgendwo, er wird 90. Wohl deshalb genießen viele Menschen nicht den Tag, sondern verschieben so vieles auf später, vor allem ihre Träume", resümiert Lars Althaus, Leiter der Rechtsmedizin in Duisburg.

Schon seit Jahren möchten er und seine Frau auswandern. Lange waren es nicht nur die gute Stellung und das schöne Haus, die Lars Althaus zurückgehalten haben. Es waren vor allem seine Mitarbeiter, die ihren Chef menschlich gern haben und fachlich schätzen.

Der "37°"-Film von Manfred Karremann porträtiert den Rechtsmediziner Lars Althaus. Durch seine Arbeit erfährt er jeden Tag, dass das Leben kostbar ist. Alles kann sich schlagartig ändern, und deshalb ist auch er davon überzeugt: "Nutze den Tag und versäume nicht deine Träume." Lars Althaus und seine Frau verkaufen ihr Haus, kündigen alle Versicherungen, Telefonanschlüsse - alles. Die wichtigste Habe wird in Container verladen. Immer wieder kommen Zweifel auf. Schließlich ist der "Tag X" da: der Abflug nach Curaçao, eine Insel 60 Kilometer vor Venezuela. Ohne Rückflugticket.

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