Das Konklave

Das Konklave

Im Jahr 1458 ist die machtpolitische Lage in Rom besonders angespannt. Eine existenzielle Krise, entstanden durch die Spaltung der Kirche und die Wahl eines Gegenpapstes, konnte erst kürzlich überwunden werden. Und gerade fünf Jahre ist es her, dass Konstantinopel von den Osmanen erobert wurde. In dieser schwierigen Situation wird der junge Kardinalvizekanzler Rodrigo Borgia (Manu Fullola) ans Sterbebett seines Onkels, Papst Calixtus III. (Joe Rutten), gerufen. Mit dem Tod des Papstes schwebt dessen Günstling Rodrigo plötzlich in tödlicher Gefahr. Jene politischen Gegner, die durch den Machtzuwachs der aus Spanien stammenden Familie Borgia ihre Privilegien einbüßten, warten nur darauf, endlich zurückzuschlagen. Während sein Bruder Pedro (Lolo Herrero) aus Rom flieht, hält Rodrigo sich so lange versteckt, bis das Konklave beginnt. Als Kardinalvizekanzler müsste er eigentlich den Vorsitz bei der Papstwahl führen. Doch er gesteht seine Unerfahrenheit ein und überlässt die Aufgabe dem dienstältesten Kardinal, dem Franzosen Guillaume d'Estouteville (James Faulkner). Dieser kühl berechnende Machtstratege, der sich durch Bestechung die Abstimmungsmehrheit sichern will, rechnet fest damit, als nächster Papst den Thron zu besteigen. Doch sein Gegenspieler, Kardinal Piccolomini (Brian Blessed), der sich mit funkensprühender Rhetorik als Mann des Glaubens profiliert, gewinnt mehr und mehr an Einfluss. Rodrigo, dessen Leben davon abhängt, dass der neue Papst ihm wohlgesinnt ist, schlägt sich durch geschicktes Taktieren zunächst auf die Seite d'Estoutevilles, der ihm Versprechungen macht. Doch als drei Wahlgänge in eine Pattsituation münden, muss Rodrigo eine riskante Entscheidung treffen. In ihrem kammerspielartig verdichteten Film zeichnen Regisseur Christoph Schrewe und Drehbuchautor Paul Donovan ein düsteres, aber zugleich auch humorvolles Bild der katholischen Kirche. Bei der Umsetzung des komplexen Stoffes nehmen sich die beiden gegenüber den historischen Figuren einige künstlerische Freiheiten heraus.

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