Das kleine Schwarze

Das kleine Schwarze

1926: In der amerikanischen "Vogue" wird, zusammen mit extravaganten farbigen Kleidern und aufwendigen Stickereien, zum ersten Mal ein ungewöhnlich schlichtes Kleid abgebildet: das kleine Schwarze. Es trägt die Unterschrift von Coco Chanel: "It will become a sort of uniform for women all over the world" - so kommentierte das renommierte Magazin das kompromisslose Design. Von keinem anderen Kleidungsstück würde es so viele Varianten geben.
Nach Chanel machten etliche Hollywood Stars das kleine Schwarze zum idealen Kostüm, um ihre Weiblichkeit zu zeigen: Rita Hayworth, Lauren Bacall oder Marilyn Monroe. Bis dann 1961 Audrey Hepburn das perfekte Modell von Givenchy in "Frühstück bei Tiffany" präsentierte. Auch wenn in den 70er Jahren Feminismus und die Rebellion der jungen Generation das kleine Schwarze mehr oder minder ignorierten, hat das Kleid alle Zeiten überdauert und stellt auch heute für jeden Designer den Test der eigenen Kreativität dar.
Der zeitlose Klassiker wird konstant neu erfunden: Es wird minimalistisch bei Jil Sander, ein Mix aus Tradition und Experiment bei Karl Lagerfeld oder extrem dekonstruiert bei Yamamoto. 1994 erschuf Gianni Versace eine neue gewagte Variante: zusammengehalten mit Sicherheitsnadeln und mit hohen seitlichen Schlitzen.
Die Dokumentation zeigt auch die mediterrane Version des wandelbaren Kleides von Dolce & Gabbana, und wie die junge holländische Designerin Iris van Herpen sich von traditionellen Stoffen löst und mittels 3D-Druckern das kleine Schwarze der Zukunft kreiert. "Das Kleine Schwarze: Der große Auftritt" feiert den Klassiker der Mode in opulenten Bildern anlässlich seines 90. Geburtstags.

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