Das Geheimnis der Zugvögel

Das Geheimnis der Zugvögel

Jedes Frühjahr ist Israel Schauplatz eines einzigartigen Spektakels: Viele Millionen Zugvögel passieren die Landbrücke zwischen Afrika, Asien und Europa. Entlang des Großen Afrikanischen Grabenbruchs ziehen Störche, Flamingos, Pelikane, Greif- und Singvögel aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten nach Norden. Im Süden Israels ist ihr erster großer Rastplatz nach dem erschöpfenden Nonstop-Flug über die Wüsten Afrikas. Ein überlebenswichtiger Zwischenstopp, hier können sie ihre Energiereserven auffüllen. Die hohe Konzentration an Zugvögeln auf engstem Raum ist ein ideales Forschungsfeld. Doch noch immer ist der Vogelzug für die Wissenschaft ein Rätsel: Warum ziehen die Tiere Tausende Kilometer weit über die Kontinente hinweg? Was ist der Ursprung des Vogelzugs? Über kleine Rucksacksender auf dem Rücken der Zugvögel verfolgt der Wissenschaftler Ran Nathan die Tiere in Raum und Zeit wie mit einem Flugschreiber. Im Himmel über Israel herrscht während der Zugzeiten Hochbetrieb: Die Jahrmillionen alten Zugrouten der Vögel kreuzen die Flugrouten der Menschen. Für ein Flugzeug ist schon die Kollision mit einem Pelikan gefährlich. Bei einem Zusammenstoß kann er wie ein Geschoss einschlagen. Der Ornithologe Yossi Leshem hatte die rettende Idee: Als Pionier der Vogelschlag-Forschung entwickelte er ein effektives Frühwarnsystem für den Vogelzug: Mittlerweile international ein Muss für Flughäfen. Jedes Jahr Ende März folgen den Schwärmen der Zugvögel die Schwärme der Vogelkundler aus aller Welt. Sie feiern das Festival des Vogelzugs. Für eine Woche strömen sie zu Hunderten in die Hafenstadt Eilat am Roten Meer. In diesem südlichsten Badeort Israels treffen sich Wissenschaftler und Vogelfreaks. Sie feiern, forschen und fotografieren.

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