Das Fahrrad-Duell

Das Fahrrad-Duell

Paris und Berlin wollen Fahrradhauptstadt werden, nach dem Vorbild von Kopenhagen. Dort nutzt bereits jeder Zweite das Rad als Hauptverkehrsmittel, das ist die Hälfte aller Verkehrsteilnehmer. In Berlin sind es bisher 15 Prozent, in Paris gerade einmal fünf Prozent. Doch eine fahrradfreundliche Stadt zu werden, ist gar nicht so leicht. Auf Berlins Straßen herrscht das Chaos. Aggressive Autofahrer, wütende Fahrradfahrer und schimpfende Fußgänger. 2016 gab es fast 7.500 Fahrradunfälle und 17 Todesfälle. Aktivisten fordern eine neue Verkehrspolitik und sichere Wege durch die Stadt - nur so kann das Ziel der Fahrradhauptstadt erreicht werden, das die Grünen vor der letzten Landtagswahl ausgegeben haben. In Paris beeinträchtigen vor allem Feinstaub und Smog die Gesundheit, täglich kommt es zum Verkehrsinfarkt. Bürgermeisterin Anne Hidalgo von der Sozialistischen Partei will mit dem "Plan Veló" - dem Fahrradplan - Autos und Abgase aus der Stadt verbannen und Paris bis 2020 zur Fahrradhauptstadt machen. Während Paris bereits Autospuren und Schnellstraßen sperrt, um neue, komfortable Radwege zu bauen, streiten Radaktivisten und Politiker in Berlin immer noch über ein neues Radgesetz. Es soll den Weg zur Mobilitätswende frei machen. Und Paris hat ein ganz anderes, ungewöhnliches Problem: Viele Menschen können bisher gar nicht Rad fahren. Welche Anreize schaffen die beiden Städte für eine saubere und sichere Zweirad-Zukunft? Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die neue Fahrradhauptstadt hat begonnen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen