Das Donald-Duck-Prinzip

Das Donald-Duck-Prinzip

Für Amerikaner ist die Bedeutung der Donald Duck Comics in Europa kaum nachvollziehbar. Für eine ganze Generation waren die Geschichten des Zeichners Carl Barks die erste Berührung mit Comics, mit Amerika und mit einer verwegenen Idee: Es ist egal, wie oft Du hinfällst - Hauptsache, Du stehst wieder auf. In Donald Duck erkennen wir unsere Ängste, unsere Unsicherheiten und Schwächen, unsere Eitelkeiten und unseren Neid. Aber auch jene Hartnäckigkeit, mit der wir nach jeder Niederlage wieder aufstehen und neu beginnen. 'Donald Duck hat mir das Leben gerettet', sagt der österreichische Maler Gottfried Helnwein. Der französische Comic-Zeichner Jean-Pierre Dionnet erklärt, dass sogar die Erfinder des legendären französischen Comics 'Métal Hurlant' die kleine Ente verehrt haben. 'Donald war mein Zugang zur Welt', stellt der norwegische Autor Oyvind Holen fest. Kaum eine amerikanische Comic-Figur hat in Europa so leidenschaftliche Fans wie diese Ente. Viele von ihnen sind selbst Künstler. Auch wer Onkel Dagobert bisher als geizigen Geldsack empfand, wird eines Besseren belehrt: Selbst er wäre am liebsten ein bisschen wie sein Neffe. Aber passt Donald noch in unsere Zeit? Welche Rolle spielen Pechvögel und Loser in der heutigen Kultur, in der immer mehr Menschen mit der Optimierung ihrer Produktivität und Attraktivität beschäftigt sind? Der Film findet Antworten bei Soziologen, Uni-Losern, dem Gründer der französischen Website Vie De Merde, im Silicon Valley und in Hollywood, wo Loser im Film gerade Konjunktur haben.

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