Das Alter ändert sich jeden Tag
Gudrun M. spielt mit ihren 85 Jahren derart geschwind Klavier, dass man glauben könnte, die Musik sei für sie eine Verjüngungsdroge. Sie spielt ihr Alter mühelos hinweg und lebt ohne Einschränkungen. Nur auf das Schwimmen verzichtet sie seit ihrem 65. Lebensjahr, weil sie ihren Körper nicht mehr attraktiv findet. Ganz anders ergeht es der 83-jährigen Edith S. in einem Berliner Pflegeheim. Stark gehbehindert, sind für sie die kleinsten Alltagsverrichtungen eine schwere Last. Sie ist ständig auf Hilfe angewiesen, und ihre Lebenswirklichkeit im Pflegeheim zeigt, dass viele solcher Einrichtungen in Zukunft anders erdacht und geplant werden müssen, um ein zufriedenstellendes und würdiges Altern zu ermöglichen. Die Dokumentation geht der Frage nach, wie die Wirklichkeit des Alters und des Älterwerdens in einer Gesellschaft aussieht, die auf der einen Seite auf das Jungsein fixiert ist und andererseits demografisch immer älter wird. Veranschaulicht wird diese Frage am Beispiel der Lebenswirklichkeit einiger älterer Menschen in Berlin und Brandenburg. Hinzu kommen Erkenntnisse aus der Forschung, die den Umgang mit dem Alter reflektieren. Welchen Blick wagen wir auf das Alter und wie gehen wir damit um? Wie erleben ältere Menschen ihre eigene Situation, welche Perspektiven werden ihnen geboten und welche erschaffen sie sich selbst?