Chaos-Queens: Lügen, die von Herzen kommen

Chaos-Queens: Lügen, die von Herzen kommen

Hilfsbereit und patent - Hanna lässt sich von Familie und Freundinnen vor fast jeden Karren spannen, und das gerne. Eine berufliche Herausforderung jedoch zwingt sie aus ihrer Komfortzone. Ihr neuer Chef fordert eine Titelstory über Onlinedating, Ablieferung in fünf Tagen. Kreative Recherche ist nun gefragt. Mit einem Schwindel-Profil meldet sich Hanna auf einer Lauf-App an und verliebt sich in "Boris68", der kein anderer als ihr Chef ist. "Geht's noch?!" Hanna schwankt zwischen Wut und Entsetzen über ihren neuen Chef Adam Birnbaum. Transparenz! Andere Perspektiven finden! Völlig neue Team- und Arbeitsstrukturen! Und dann noch der Auftrag für die Titelstory! Mit "Dating 2.0" will er das nächste Heft aufmachen. Und ausgerechnet sie, Hanna, soll die Geschichte dazu schreiben. Dabei ist ihr das Thema mindestens so fremd wie Birnbaums "Transparenz"-Ansatz. Zum Daten hat Hanna schlicht keine Zeit - Job, Familie und Freundinnen fordern sie schon genug. So muss sie ihren Bruder Philipp durchs Abi peitschen, was angesichts seiner neuen Flamme, der hohlwangigen, schwarz gekleideten Anarcho-Queen Helena, mehr als schwierig ist. Dass sie für ihre Schwester Toni sowieso ständig als Babysitterin einspringt, damit diese wenigstens ein paar Minuten Schlaf findet, versteht sich von selbst. Ihre Mutter Keilash vertraut blind darauf, dass Hanna den Unterhalt der kleinen Familie bestreitet, und sucht dafür emsig nach ihrer inneren Mitte. Auch ihre Freundinnen nehmen Hannas Hilfsbereitschaft gnadenlos in Anspruch. Da ihre Recherche auf den klassischen Datingportalen keine spritzigen Ergebnisse bringt, versucht sie auf Hobby-Portalen ihr Glück. Mutig gestaltet sie ihr Profil als drahtige Marathonläuferin, obwohl sie alles andere als sportlich ist. Das Profil hat Erfolg. "Boris68" meldet sich, und zwischen den beiden entspinnt sich eine intensive Chat-Freundschaft. Als Hanna mit klopfendem Herzen zum ersten Rendezvous kommt, setzt dieses für eine Sekunde vor Schreck aus. "Boris68" ist ausgerechnet ihr Chef Adam Birnbaum. Sie flieht aus dem Lokal und sucht ab sofort nach einer Möglichkeit, sich aus der Affäre zu ziehen. Aber je länger sie wartet, desto schlimmer wird es. Denn Birnbaum ist ein Wahrheitsfanatiker. Als der Schlamassel auffliegt, ist die Verletzung groß. Birnbaum ist grenzenlos enttäuscht. Alles scheint verloren, Hanna kündigt. Zum Abschied überreicht sie ihm ihre sehr ehrliche Titelstory, die auch Birnbaum nicht unberührt lässt.

Bewertung

0,0   0 Stimmen