Buffalo Bill und die Indianer

Buffalo Bill und die Indianer

1880: Der legendäre Sioux-Häuptling Sitting Bull soll in Buffalo Bills Wildwest-Show zum Narren gemacht werden. Der rebellische Häuptling ist damit jedoch überhaupt nicht einverstanden.
Robert Altmans Film über den Mythos des 'Wilden Westen' und seiner Helden sorgte 1976 auf der Berlinale wegen der gravierenden Eingriffe des Produzenten in die Endfassung für Aufregung. 1880 im Winterlager von Buffalo Bills Wildwest-Show: Die Geschäfte gehen schlecht. Buffalo Bill will mit einer ganz neuen Nummer herauskommen und den legendären Sioux-Häuptling Sitting Bull für seine Show engagieren. Auch die Armee ist daran interessiert, aus dem rebellischen Häuptling einen Narren zu machen. Der aber ist gekommen, um den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu treffen. Als Buffalo Bill in der Arena General Custers letzte Schlacht als Heldenspektakel nachstellen will, erhebt Sitting Bull Einwände: So sei es gar nicht gewesen. Stattdessen soll der Zirkus ein heimtückisches Massaker der Weißen an friedlichen Sioux zeigen. Nach einer Reihe von Differenzen mit den Weißen bricht der Häuptling mit Buffalo Bill und kehrt zu seinem Stamm zurück. Künftig wird Sitting Bull durch seinen Dolmetscher dargestellt, der dem öffentlichen Bild des 'wilden Indianers' ohnehin mehr entspricht. William F. Cody, bekannt unter dem Namen Buffalo Bill, war Armeekundschafter, Ponyexpress-Reiter und Büffeljäger und hatte als solcher ganze Büffelherden abgeschlachtet - aber kaum jene Heldentaten vollbracht, die über ihn berichtet wurden. Stattdessen verstand er es ausgezeichnet, seinen Ruhm in seiner berühmten Wildwest-Show zu Geld zu machen. Robert Altman machte es sichtlich Freude, diesen Mythos zu demontieren, falsches Heldentum als hohle Farce zu entlarven und einen Westernhelden spöttisch zu demaskieren. Als sein Produzent Dino De Laurentiis den Film für die Kinos gravierend bearbeiten ließ, drohte Altman damit, ihn von der Berlinale 1976 zurückzuziehen.

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