Brauchen wir neue Helden?

Brauchen wir neue Helden?

Helden sind oft alte, weiße Männer, führen Krieg, sitzen hoch zu Ross und scheinen ewiggestrig. "Brauchen wir neue Helden?", fragt die Gesprächssendung "Sternstunde Philosophie".

Von Helden sei zur Lösung der heutigen Probleme nichts zu erwarten, meint Soziologin Cornelia Koppetsch. Weit gefehlt, sagt Philosoph Dieter Thomä. Er plädiert für einen zeitgemäßen Heroismus.

"Einzig der freie Markt und die Demokratie bringen Wohlstand und Zufriedenheit": Dieser Glaubenssatz war jahrzehntelang eines der Leitmotive der Gesellschaft. Das Versprechen lautete: Wer durch seine Arbeit Wohlstand erreicht und seine Meinung frei äußern kann, wird glücklich.

Dieses Versprechen gilt heute nicht mehr für alle. Die Wachstumsraten bleiben in entwickelten Staaten flach. Der Mittelstand profitiert kaum noch. Die Globalisierung produziert auch Verlierer. Kurz: Die Gesellschaft muss sich neu erfinden. Doch wie soll das gehen? Die Elitenratlosigkeit spiegelt sich in der Unsicherheit im Volk.

Der Philosoph Dieter Thomä hofft in dieser Lage auf neue Heldinnen und Helden, die sich mutig der Sache der Demokratie verschreiben. Die Soziologin Cornelia Koppetsch ist skeptisch und verlangt, dass gerade die Elite vom hohen Ross steigt und neu über den Gesellschaftsvertrag nachdenkt.

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