Blackout - Anatomie einer Leidenschaft

Blackout - Anatomie einer Leidenschaft

Mitten in der Nacht wird ein Krankenwagen zur Wiener Wohnung der jungen Amerikanerin Milena Flaherty gerufen. Den Wagen bestellt hat der amerikanische Psychoanalytiker Alex Linden, Dozent an der Universität, nachdem er seine Bekannte - wie er sagt - unter dem Einfluss einer Überdosis entdeckt hatte. Als sich die Polizei einschaltet, enthüllt sich nach und nach das Bild einer obsessiven Liebe zwischen zwei Menschen, die einander anziehen, deren Charaktere aber eigentlich unvereinbar sind. Hier die impulsive, lebenshungrige, wilde Milena, dort der distinguierte, kühl-intellektuelle Akademiker Linden. Polizist Netusil ist sich bald sicher, dass Linden nicht der einzige Mann in Milenas Leben ist. Und dass Linden in seinen Aussagen gegenüber der Polizei nicht ganz ehrlich war.

Mit "Blackout - Anatomie einer Leidenschaft" gibt sich der britische Ausnahme-Regisseur Nicolas Roeg experimentierfreudig und unkonventionell im Schnitt. In raffinierter nicht-linearer Erzählweise arbeitet er klug mit Rückblenden und Perspektivwechseln, so dass die Handlung zu einem spannenden Puzzlespiel gerät. Nichts ist wie es anfangs scheint, ähnlich wie in Roegs bekanntem Meisterwerk "Wenn die Gondeln Trauer tragen". Hier wie dort bildet eine an Geschichte und Geschichten reiche Stadt die morbide Kulisse und Seelenlandschaft für ein intensives Gefühlsdrama. In Sigmund Freuds Wien werden Paar- und Dreiecksbeziehungen psychologisch seziert. Das intensive Spiel der Hauptdarsteller, allen voran Theresa Russells, schlägt in den Bann; alles ist elegant gefilmt und mit einer erlesenen Musik veredelt.

Bewertung

0,0   0 Stimmen