Bilderbuch: Hochsträß - Schwäbische Alb
Licht und Weite bestimmen ihr Lebensgefühl, meinen die 'Hochsträßer', deshalb seien sie auch so freiheitsliebend. Von Flusstälern umgeben liegt die Hochebene des Hochsträß im Süden der Schwäbischen Alb nahe Ulm. An einer der höchsten Stellen hat Franz Häussler seine Felder. Der Biolandwirt baut seit einigen Jahren Linsen an. Linsen hatte es seit der Mitte des letzten Jahrhunderts auf der Alb nicht mehr gegeben. Im Gedächtnis blieben sie aber erhalten und sind bis heute das Lieblingsessen der Schwaben. In sogenannten Öschprozessionen begehen die Hochsträßer im Frühjahr die Flur, bitten um Segen, Wachstum und Bewahrung vor Unwettern. Häusslers halten auch Milchvieh, ernähren es konsequent mit Raufutter, nicht mit Getreide. Das sei doch für die Menschen da, meint Franz Häussler. Konfessionsgrenzen auf dem Hochsträß werden mittlerweile überwunden. Das Backhausfest feiern das evangelische Markdorf und das katholische Dietingen zusammen. Constantin Freiherr von Ulm-Erbach gewährt Einblicke in sein Schloss oberhalb der Donau. Im Blautal singen Schüler im Kloster Blaubeuren das Halleluja von Händel und Taucher erforschen die Geheimnisse der Schönen Lau im Blautopf. Bei Liebherr in Ehingen werden Riesenkrane gebaut und gegenüber auf dem Hochsträß wird in großen Steinbrüchen abgebaut. In der Karsthöhle 'Hohler Fels' erklingen archaische Klänge eines Didgeridoos und Schüler der Urspringschule absolvieren neben dem Abi noch eine Lehre. Nach schweren Unwettern bangt Familie Häussler um ihre Linsen. Eine weitere Ertragseinbuße nach dem Milchstreik wäre nur schwer zu verkraften. Aber die Linse blüht und gedeiht.