Ben Gurions Vermächtnis

Ben Gurions Vermächtnis

Im Steven Spielberg Jewish Film Archive der Universität Jerusalem wurden Filmrollen eines bisher unveröffentlichten, sechsstündigen Interviews mit David Ben Gurion gefunden, einer Symbolfigur der zionistischen Bewegung und einem der bedeutendsten Staatsmänner Israels. Das Interview wurde 1968 aufgezeichnet, fünf Jahre nach dem Ausscheiden des Gründers und ersten Ministerpräsidenten Israels aus der Regierung und fünf Jahre vor seinem Tod. Ben Gurion war damals 82 Jahre alt und lebte zurückgezogen in der Negev-Wüste im Süden des Landes, einer Region, der er sehr verbunden war. Es ist in der Geschichte Israels nicht selten, dass Politiker ihre Ansichten und Standpunkte in den letzten Jahren ihres Lebens überdenken. Unabhängig davon, ob sie öffentliche Verantwortung tragen oder nicht, können sie dann manches leichter hinterfragen. In den letzten zehn Jahren seines Lebens zog sich Ben Gurion gänzlich aus der Politik zurück und befasste sich eingehend mit dem Zionismus. Aus diesen Überlegungen entwickelte er eine profunde Einschätzung seiner Zeit und stellte eine ehrliche Selbstreflexion an, die den zentralen Aspekt des Films darstellt. Anhand der Interviews, aber auch im Lichte alter Zeitungen, wiederentdeckter Filme, Tonaufnahmen und Fotos nimmt die Dokumentation die 40 Jahre zurückliegenden Auffassungen und Prophezeiungen Ben Gurions erneut unter die Lupe. In Ben Gurions Urteil und moralischer Autorität sucht der Film Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen, denen sich Israel heute und in Zukunft stellen muss.

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