Bayern erleben

Bayern erleben

An der Grenze zu Tirol und Salzburg liegt Reit im Winkl. Das idyllische Dorf ist weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt für sanften Tourismus und seine schon fast sprichwörtliche Schneesicherheit.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Es ist Januar, die Wiesen sind grün, die Loipen im Tal sind außer Betrieb, und die Skilifte auf der berühmten Winklmoosalm stehen still. Doch die Reit im Winkler sind fest entschlossen, ihren Heimatort lebenswert und attraktiv zu erhalten. Wie gehen sie mit Herausforderungen der Zukunft, wie Klimawandel, Fachkräfte- und Wohnungsmangel um? Was tun sie, um ihren Ort für die Zukunft zu rüsten?
Marinus Höflinger ist 34 Jahre alt und in Reit im Winkl aufgewachsen. 10 Jahre hat er als Freeskiprofi und Skifilmer die Welt bereist. Mit selbst produzierten Filmen erregte er große Aufmerksamkeit, als Skikameramann wurde er sogar für große Hollywoodproduktionen engagiert. Doch vor vier Jahren hat der studierte Architekt seine Filmer-Karriere an den Nagel gehängt und ist an seinen Heimatort zurückgekehrt. Er will etwas schaffen, das bleibt. Nebenbei möchte er das Klettern in Reit im Winkl populär machen - eine umweltfreundliche Alternative zum Skifahren für eine Zukunft ohne Schnee. Zusammen mit einem Freund erschließt er vergessene Kletterrouten neu und gibt ehrenamtlich Kletterunterricht für Kinder.
Antonia Wolfenstetter ist 26 Jahre alt und eine der jüngsten Unternehmerinnen im Ort. Die gelernte Floristin hat ein für Reit im Winkl äußerst ungewöhnliches Café aufgemacht: Das BluBaBi ist eine Kombination aus Bistro und Blumengeschäft, die man so eher in einer Großstadt erwarten würde. Dank Antonia gibt es jetzt wieder Blumen in Reit im Winkl und ein Café, das mit cooler Musik und veganen Speisen auch junge Einheimische und Gäste anzieht.
Peter Sichert entstammt einer Reit im Winkler Schuhmacherdynastie. Schon sein Großvater hat den Ort mit Schuhen versorgt. Aber in den letzten 30 Jahren hat es kein Schuhmachergeschäft mehr gegeben. Das hat Peter Sichert nun geändert und stellt nun mitten im Ortszentrum seine Maßschuhe her. Aber auch die Alltagsschuhe der Reit im Winkler repariert er gerne. Denn es geht ihm nicht nur ums Geschäft, sondern auch um Nachhaltigkeit.
Andi Mühlberger ist in Reit im Winkl für die Loipen zuständig. Für den passionierten Langläufer ist sein Sport eher eine Lebenseinstellung als eine Freizeitbeschäftigung. Wenn er um 6 Uhr morgens, noch vor Sonnenaufgang über die Loipen gleitet und den Zustand der Spuren prüft, dann ist er in seinem Element. In diesem so schneearmen Winter steht er vor einer besonderen Herausforderung. Wie kann er Tourismus und Nachhaltigkeit unter einen Hut bekommen?
Reit im Winkl steht beispielhaft für einen Wandel, wie er sich in vielen Alpendörfern vollzieht. Wie die Menschen in dem kleinen Ort an der österreichischen Grenze vor der bedruckenden Kulisse der Chiemgauer Berge mit diesen Herausforderungen umgehen, ist spannend und inspirierend zugleich.

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