Barrio Pablo Escobar

Barrio Pablo Escobar

Das 'Barrio Pablo Escobar' ist ein Stadtviertel in der kolumbianischen Großstadt Medellín, es hat 12.000 Einwohner, seine Häuser sind aus Stein, aber man findet es auf keinem Stadtplan. Erbaut wurde es in den 80er Jahren für die Bewohner einer staatlichen Müllkippe. Der finanzstarke Erbauer war Pablo Escobar, der Chef des Medellíner Kokainkartells. Bis heute - zehn Jahre nach Escobars Tod - erkennt der kolumbianische Staat dieses Viertel nicht an, seine Bewohner leben in der Illegalität. Staatliche Schulen, Polizei, eine Krankenstation, das alles sucht man hier vergebens, dafür findet man in beinahe jedem Wohnzimmer ein Foto von Pablo Escobar. Ihm, dem weltbekannten Mafioso, dem skrupellosen Drogenboss gilt die ganze Dankbarkeit der Menschen dort. Ohne staatliche Unterstützung sind die Bewohner darauf angewiesen, sich selbst zu organisieren. Wberney Zabala ist 31 Jahre alt und wurde gerade zum 'Bürgermeister' des Viertels gewählt. In seiner Jugend kämpfte Wberney in einer Nahkampfeinheit des kolumbianischen Militärs gegen die Guerilla, sein Bruder stand auf der anderen Seite. Wberney, der in einem der zahllosen Guerillakämpfe seinen linken Arm verlor, ist die soziale Integrationsfigur des Viertels. Wertevermittlung, Friedensarbeit und Betreuung der Kinder stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit, bei der der Dokumentarfilmer Jan Gabriel ihn begleitet.

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