Barbara, die Lady des französischen Chansons

Barbara, die Lady des französischen Chansons

MusikerinnenporträtF  

Am 24. November 1997 verstarb die französische Chanson-Sängerin Barbara im Alter von 67 Jahren, die 1930 als Monique Andrée Serf in Paris geboren wurde. Das Chanson "Göttingen", ein Plädoyer für die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich, war einer ihrer größten Erfolge. Das Lied ist 1964 entstanden, ein Jahr nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags. Für die Sängerin selbst war es weniger ein politisch engagiertes Lied, wie sie erklärt, sondern vielmehr ein Liebeslied. Während des Zweiten Weltkrieges musste sie mit ihrer jüdischen Familie - ihr Vater war Elsässer, ihre Mutter Russin - vor der deutschen Besatzungsmacht fliehen und überlebte in einem Versteck in Südfrankreich. Nach einer abgebrochenen Gesangsausbildung verdiente sie am Anfang ihrer Karriere ihren Lebensunterhalt als Sängerin in den Clubs der Existentialisten in Paris. Vor allem im Cabaret "L'Ecluse" gab sie Chansons von Jacques Brel, Léo Ferré, Yvette Guilbert und Georges Brassens. Doch der große Erfolg blieb aus, bis sie begann ihre eigenen Lieder zu schreiben und erste eigene Konzerte zu geben. Gefeierte Auftritte im Pariser "Bobino" und im "Olympia" brachten den Durchbruch und machten Barbara zum Star. Neben "Göttingen" gehören "L'Aigle noir", "Nantes" und "Marienbad" zu den großen Erfolgen. 1988 wurde sie für ihren Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. In dem Porträt erzählt die Sängerin anhand einiger ihrer schönsten Lieder sowie in Interviews von sich. Dabei entsteht das sehr persönliche Porträt einer tiefgründigen Persönlichkeit, die dem Publikum ihr wahres Inneres vollständig offenbaren wollte. Mit unveröffentlichten Archivaufnahmen und animierten Sequenzen von Sébastien Laudenbach vermittelt der bewegende Film Einblicke in das Leben und Werk einer leidenschaftlichen Künstlerin, die ihren Beruf als religiöse Berufung ansah.

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