Bandenkrieg in Honduras

Bandenkrieg in Honduras

Gesellschaft und Soziales 

In San Pedro Sula, der gewalttätigsten Stadt in Honduras, trifft Filmemacher Fernando Lucena Mitglieder der Gangs "MS-13" und "Barrio 18" und erlebt hautnah deren gnadenlose Brutalität. Sie verbreiten Angst und Schrecken in Honduras. Doch ihren Ursprung haben die Banden in den USA, wo sich in den 80er-Jahren in den Straßen von Los Angeles junge Einwanderer aus Lateinamerika zusammenschlossen, um sich gegen Angriffe der bestehenden US-Gangs zu wehren. Die jungen Männer waren vor den Kriegen in ihren Heimatländern in die Vereinigten Staaten geflohen. Die USA unterstützten und finanzierten im Rahmen der Reagan-Doktrin diese Kriege, da man eine Ausbreitung des Kommunismus in den zentralamerikanischen Ländern befürchtete. Seit den 1990er-Jahren wird die nachgewachsene Generation der kriminellen Bandenmitglieder abgeschoben - in ihre "Herkunftsländer", wie es im Sprachgebrauch der US-amerikanischen Regierung heißt. Dabei sind die meisten von ihnen in den USA geboren oder lebten dort von Kindesbeinen an. Für Donald Trump ist der Kampf gegen die "MS-13" zu einem Sinnbild für seine restriktive Einwanderungspolitik geworden. Doch Massenabschiebungen von Bandenmitgliedern haben den Teufelskreis von Gewalt und Armut in Ländern wie Honduras nur weiter angeheizt. Ein Bumerangeffekt. Denn nun fliehen Tausende vor der brutalen Gewalt, mit der die Gangs aus Rückkehrern aus den USA in den von ihnen kontrollierten Gebieten in Honduras agieren, und stehen wiederum an den Grenzen der USA.

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