Balanceakt

Balanceakt

Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Marie keine Kontrolle über ihren Körper. Multiple Sklerose macht den Alltag zur Herausforderung und stellt die Beziehung zu ihrer Familie auf die Probe.

Marie führt ein Leben auf der Überholspur. Sie liebt ihren Beruf und ihre Familie, bestehend aus Lebensgefährte Axel und Sohn Luis. Der stolze Vater Otto beobachtet zufrieden das Leben seiner Erstgeborenen, während Kerstin das Sorgenkind der Familie ist.

Immer wieder sorgt der direkte Vergleich der beiden Schwestern für Eifersucht und Konflikt. Die Spannungen zwischen den Familienmitgliedern werden stärker, als bei Marie Multiple Sklerose diagnostiziert wird. Jeder scheint zu wissen, was das Beste für sie ist, während Marie versucht, zwischen Bloßstellungen, depressiven Phasen und der Verantwortung als Mutter und Lebensgefährtin nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Von Marihuana über Schamanismus bis Qigong - in ihrer Not probiert sie alle Heilmethoden aus, die versprechen, ihre Krankheitsschübe einzudämmen.

Doch immer seltener gelingt es Marie, ihren Zustand mit Witz zu überspielen. Sie ertappt sich dabei, wie sie die, die ihr am nächsten stehen, von sich stößt. Während Axel versucht, die Arbeitsunfähigkeit seiner Frau durch einen Zweitjob zu kompensieren, plant Otto den Umbau seines Hauses, um es für seine kranke Tochter bewohnbar zu machen. Die Maßnahmen, mit denen ihre Liebsten Marie entgegenkommen wollen, prallen auf die Angst vor Bevormundung und Kontrollverlust. Schließlich war sie immer diejenige, die alles im Griff hatte.

Zwar stehen Kerstin und ihre Mutter Marie fürsorglich zur Seite, aber letztendlich liegt es an ihr selbst, mit sich und ihren Mitmenschen ins Reine zu kommen und zu lernen, mit der Krankheit zu leben.

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