Baader

Baader

ThrillerDeutschland  

Christopher Roths furios in Szene gesetztes Porträt nimmt sich künstlerische Freiheiten heraus, um sich der Person anzunähern, die Deutschland in den 70er Jahren in kollektive Hysterie versetzte. Das Politdrama beschränkt sich auf die fünf Jahre zwischen 1967 bis 1972, in denen der Mythos des Terroristenanführers aufgebaut wird. Das von der historischen Wahrheit bewusst abweichende Filmende, in dem Baader wie bei 'Bonny & Clyde' im Kugelhagel stirbt, zeigt den selbstverliebten Terroristen so, wie er sich selbst sehen wollte - als Märtyrer, Outlaw und Held der Revolution. Diesen Mythos demontiert der Film: Baader erscheint als zynischer, autoritärer Frauenhasser, der von Aufputschmitteln abhängig ist, seine Gruppe mit Psychospielen und Unterwerfungsritualen dominiert und dabei immer cool und lässig wirkt: 'Dieser Film trifft die ehemalige Linke da, wo sie am schwächsten ist, nämlich bei der anfänglichen Faszination der RAF', erklärte Daniel Cohn Bendit über 'Baader'.

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