Aufbruch im Osten: Prag 1986

Aufbruch im Osten: Prag 1986

Im Sommer 1968 strebte das sozialistische Vorzeigeland Tschechoslowakei nach Reformen. Treibende Kraft dahinter waren Parteichef Alexander Dubcek und Präsident Ludvík Svoboda. Ihre Vision von einem menschlichen Sozialismus wurde am 5. April 1968 in Reformplänen veröffentlicht. Die Bevölkerung stand hinter den Plänen und vertraute ihrer reformwilligen Führung. Die Gründung politischer Gruppierungen sowie die uneingeschränkte Berichterstattung in den Medien setzten neue Akzente eines freiheitlichen Sozialismus. Auf der Agenda standen Themen wie die Föderalisierung des Landes, Gleichberechtigung der Slowaken, die Rehabilitation der Opfer des Stalinismus sowie die Legitimierung einer eigenständigen Opposition. Doch der Traum von einem reformierten Sozialismus endete bevor er begonnen hatte: am 21. August 1968 marschierten Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei ein und setzten der Demokratisierung des Landes ein abruptes Ende.

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