Auf die Nacht folgt der Tag

Auf die Nacht folgt der Tag

Sie kamen aus Polen, Russland, der Ukraine, Tschechien und Frankreich - Zwangsarbeiter, die im II. Weltkrieg für die Erhaltung des Lebens in Deutschland und für den Nachschub an der deutschen Front sorgten. Oftmals wurden sie schon in jugendlichem Alter nach Deutschland verschleppt und mussten unter widrigen Umständen leben. Sie leisteten schwere körperliche Arbeit in Munitionsfabriken, in der Landwirtschaft oder im Bergbau. Die Kriegserlebnisse haben ihre Biographien für immer verändert. Zum ersten Mal widmet sich ein Dokumentarfilm auch ausführlich dem Leben ehemaliger Zwangsarbeiter nach dem Krieg. Im Mittelpunkt stehen die turbulenten Lebenswege dreier osteuropäischer Frauen, deren Schicksale unterschiedlicher kaum sein können. Die gebürtige Polin Barbara Müller blieb nach dem Krieg trotz der schrecklichen Erlebnisse als Zwangsarbeiterin in Deutschland, verliebte sich in einen Deutschen und heiratete ihn. Jahrelang brachte sie es nicht übers Herz, ihrer polnischen Familie von ihrem deutschen Mann zu erzählen. Inna Klimenko aus der Ukraine empfindet es im Nachhinein als großen Fehler, dass sie nach der Zwangsarbeit in ihre Heimat die Sowjetunion zurückkehrte. Wegen ihrer Vergangenheit wurde Inna vom KGB gezwungen, sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen. Aber die Liebe war stärker, Jahre später treffen sie sich wieder und heiraten 2001 erneut. Die Tschechin Libuse Auderlicka litt als knapp 20-Jährige sehr unter den harten Bedingungen der Zwangsarbeit. Um der schweren Arbeit zu entkommen, stürzte sie sich in eine unglückliche Ehe, wurde schnell schwanger und durfte nach Hause zurückkehren. Der Mann behandelte sie schlecht, eine Trennung ist die Folge. So lebte Libuse allein mit Tochter und Enkelin bis zu deren Tod. Heute widmet Libuse ihr Leben hauptsächlich der Kirche, worin sie ihren Frieden findet. Drei starke Frauen, die trotz der vielen Wendungen und Rückschläge in ihrem Leben unermesslichen Optimismus und starke Lebenskraft ausstrahlen.

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