Auf der Oberschwäbischen Barockstraße

Auf der Oberschwäbischen Barockstraße

Den Südwesten durchziehen besonders viele Ferienstraßen mit beeindruckenden Landschaften und entlang vieler Sehenswürdigkeiten. Manche davon sind traditionsreiche Strecken, die schon in den 50er Jahren die Touristen anzogen - andere sind erst in jüngerer Zeit entstanden. Die Filme gehen auf Spurensuche und treffen Menschen, die an der Straße leben, arbeiten oder sie durchfahren. Historische Filmaufnahmen erzählen davon, wie es früher dort aussah. So entstehen moderne Roadmovies mit nostalgischen Rückblicken entlang der Ferienstraßen im Südwesten.

Oberschwaben ist eine Region mit einer ganz eigenwilligen Geschichte und genauso eigenwilligen Menschen - eine sehr katholische Gegend, die es sich lange im Windschatten des protestantischen Nordens gemütlich gemacht hat. Über lange Zeit blieben die barocken Kostbarkeiten, die hier überall am Wegesrand liegen, quasi unentdeckt.

Ab 1966, mit der Einrichtung der Oberschwäbischen Barockstraße, kamen dann mehr und mehr Bewunderer der einzigartigen Bauwerke in die Region. Inzwischen gibt es zahlreiche Erweiterungsrouten von insgesamt 760 Kilometern, durch Baden-Württemberg und Bayern bis hinunter in die Schweiz und nach Österreich. Die Strecke: im Zickzack von Bad Schussenried an den Bodensee und wieder hoch nach Bad Wurzach.

Der Film lässt sich von Kennern der Region mitnehmen: zum Beispiel von Helga Müller-Schnepper aus der Nähe von Tettnang, Oberschwäbin mit Leib und Seele. Sie ist ein ausgesprochener Barockfan, liebt die glanzvollen Prachtbauten ihrer Region und hat ein ganz besonderes Auge für deren Details. Auch Heimatforscher und Geschichtensammler Paul Sägmüller aus Bergatreute fährt regelmäßig die Straße entlang. Er ist immer auf der Suche nach verborgenen und etwas abseitigen Geschichten, die gerne an der Nahtstelle von Glauben und Aberglauben spielen. Er hat ein ausgesprochenes Faible für schräge Überlieferungen und kennt geheimnisumwitterte Orte.

Immer wieder zeigt der Film auch Bilder aus vergangenen Zeiten. Seltene historische Filmdokumente und Aufnahmen dokumentieren, wie das Leben hier früher war. Als zum Beispiel im Wurzacher Ried noch Torf abgebaut wurde, das seinerzeit den Ruhm des Wurzacher Heilbades begründete. Die Brüder Heinz und Winfried Vinçon aus Bad Wurzach haben mit einer Rentnertruppe die alte, lange stillgelegte Torfbahn im Wurzacher Ried wieder instand gesetzt. Mit dem Torfwerk verbinden sie viele Erinnerungen, nicht zuletzt gewagte Jugendstreiche, von denen sie verschmitzt erzählen.

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