Auf der Deutschen Burgenstraße

Auf der Deutschen Burgenstraße

Die Burgenstraße führt durch drei beeindruckende Landschaften in Süddeutschland: die Kurpfalz, das Neckartal und die Hohenloher Ebene. Und jede Region hat ihren eigenen, ganz unverwechselbaren Charakter. Wir fahren die 1954 gegründete Ferienstraße von Mannheim bis nach Franken und folgen den Spuren, die Raubritter im Neckartal, Viehtriebe nach Frankreich und Salzfuhrwerke aus Schwäbisch Hall hinterlassen haben. Seit jeher gab es hier eine wichtige historische Verbindungsachse zwischen dem Rhein und den Ländern Osteuropas. Ihren großen Erfolg verdankt die Burgenstraße aber den amerikanischen Soldaten und deren Familien, die in Heidelberg stationiert waren und bis heute kommen, um "echte Burgen" zu erleben.

Die Residenz in Mannheim, das Schwetzinger Schloss und Heidelberg gehören zu den Touristenmagneten im Südwesten. Am Neckardurchbruch schlängelt sich die Burgenstraße durchs waldige Neckartal - entlang an Dutzenden von Burgen wie der des Götz von Berlichingen. Ab Heilbronn verändert sich die Landschaft: in der Hohenloher Ebene erstrecken sich endlose Felder - die Kornkammer Süddeutschlands und Heimat des schwäbisch-hällischen Landschweins.

Wir begegnen modernen Burgherren, königlichen Tortenbäckerinnen und fürstlichen Hofschreinern. Von Marc Twains Doppelgänger erfahren wir, wie der berühmte Schriftsteller in Heidelberg sein Herz verlor und auf einem Floß den Neckar hinunter fahren wollte - so wie später im Roman Huckleberry Finn. Beim Mosbacher Amateurfilmclub entdecken wir bisher ungehobene Filmschätze über die Burgenstraße aus den sechziger Jahren.

Auf der Hohenloher Ebene ist die Tradition der historischen europäischen Handelstrasse, die Paris mit Prag verband, bis heute spürbar. Wurden einst die Rinder für das in Frankreich sehr geschätzte "Boeuf de Hohenlohe" hier entlang getrieben und "Haller Salz" weit über die deutschen Landesgrenzen verteilt, sind es heute die Produkte der "Schwäbisch-Hällischen Erzeugergemeinschaft", die Wurst und Fleisch des fast ausgestorbenen Schweins in ganz Süddeutschland beliefern. Dabei beruft sich Gründer Rudolf Bühler auf den Stolz der Hohenloher Bauern, die bis heute Agrarkonzernen die Stirn bieten. Sie besaßen schon immer eine "indigene Kultur" - damals wie heute.

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