Asma al-Assad

Asma al-Assad

Asma al-Assad, die First Lady Syriens, ist das Ideal einer arabischen Herrscherin: schön, gebildet, modern. Heute gilt sie als Komplizin eines Diktators, der Verbrechen an seinem Volk begeht.

Während das Land unter Bashar al-Assad so finster ist wie früher, zeigt der Film, welche außenpolitische Rolle Asma al-Assad spielt: Sie ist das schöne Gesicht, sie ist die Frau aus London, die es immer wieder schafft, die Assads gesellschaftsfähig zu machen.

Asma al-Assad - in London aufgewachsen und an Eliteschulen ausgebildete erfolgreiche Karrierefrau - wird als Ehefrau von Bashar al-Assad Hoffnungsträgerin für Syrien. Dem ehemaligen Botschafter der Europäischen Union in Syrien, Frank Hesske, leuchten auch heute noch die Augen, wenn er von der schönen First Lady Syriens spricht. Sie sei "ein Darling" gewesen und nicht nur aufgrund ihrer britischen Herkunft mit Lady Diana aus Großbritannien vergleichbar, schwärmt er. "Und wir Diplomaten", so sagt der ehemalige Botschafter heute überraschend ehrlich, "wir ließen uns verführen".

So ging es vielen Diplomaten, Politikern, Journalisten aus dem Westen, die dem syrischen Präsidentenpaar während der elf Jahre nach Amtsantritt von Bashar al-Assad und vor Beginn des Krieges in Syrien begegneten: Sie ließen sich täuschen. Denn auch unter dem sympathischen jungen Präsidenten wurde - wie schon unter seinem Vater - gefoltert, verhaftet und bedroht, wer sich dem Regime in irgendeiner Weise in den Weg stellte. So wie der berühmte Oppositionelle Riad Seif, dessen Tochter die Geschichte ihrer Familie erzählt: von der ständigen Angst, sie könnten nachts von den Schergen der Geheimdienste geholt werden, der Vater könne einfach umgebracht werden, und von den ständigen Demütigungen durch das Regime.

Mit dem syrischen Bürgerkrieg, den Toten, Misshandelten und Vertriebenen ist das Märchen vom Aufbruch grausam zu Ende gegangen, aber der Diktator und seine Frau sind immer noch da. Und der Westen findet bis heute keinen Weg, damit umzugehen.

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