Armee im Schatten

Armee im Schatten

AntikriegsfilmF / I  

Jean-Pierre Melvilles "Armee im Schatten" handelt von den Frauen und Männern der französischen Résistance, die der Bitterkeit und Verzweiflung zum Trotz und unter Gefährdung, oft Opferung des eigenen Lebens den deutschen Besatzern Widerstand leisteten.

Durchdrungen von der düsteren Romantik von Melvilles Gangsterfilmen und vertieft durch seine eigenen in der Résistance gemachten Erfahrungen, gehört diese realistische und schonungslose Hommage an die Freiheitskämpfer zu den herausragenden französischen Filmen der 60er Jahre.

Der Film zeigt das Leben in der französischen Résistance: die Einsamkeit und die Angst der Mitglieder, ihre Beziehungen zueinander, die ständige Bedrohung durch die Gestapo, die Kommandostruktur der Résistance und die Art und Weise, wie ihre Befehle ausgeführt wurden.

Der Autor der Romanvorlage, Joseph Kessel, und Regisseur Jean-Pierre Melville waren beide Veteranen der "Armee im Schatten". Das Ergebnis ist ein brillanter Thriller mit einzigartigen Schauspielleistungen; die Bilder sind in den Melville-typischen Kohle- und Mitternachtsblau-Tönen gehalten.

Bei seinem Erscheinen in Frankreich wurde der Film weder gut aufgenommen noch weithin gesehen. Nach den Ereignissen im Mai 1968 prangerten die französischen Kritiker den Film wegen seiner vermeintlichen Verherrlichung von Charles de Gaulle an.

Mitte der 1990er Jahre veröffentlichten die "Cahiers du Cinéma" eine Neubewertung des Films und des Gesamtwerks von Melville, was zur Restaurierung und Wiederveröffentlichung des Films im Jahr 2006 führte. In den USA wurde er hoch gelobt und erschien am Jahresende in den Top-Ten-Listen vieler Kritiker.

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