Arme Kindheit in Deutschland

Arme Kindheit in Deutschland

Gesellschaft und SozialesD  

Kinderarmut liegt seit Jahren in Deutschland auf konstant hohem Niveau. Mindestens jedes fünfte Kind wächst arm auf. Dabei fließen viele Milliarden in die Unterstützung von Familien. Es gibt 150 familienpolitische Leistungen. Eine gewaltige Bürokratie. Jetzt kommt mit dem sogenannten Starke-Familien-Gesetz und Gute-KiTa-Gesetz noch mehr Geld in das System. Dennoch gibt es Kinderarmut. Verliert Deutschland den Kampf gegen die Kinderarmut? Über Monate begleitete "ZDFzoom"-Autorin Stephanie Gargosch Kinder, Jugendliche und Familien, die Armut erfahren oder erfahren haben. Sie erlebte, was es für Kinder bedeutet, arm aufzuwachsen. Zu sehen, wie andere alles bekommen und für eine Puppe kein Geld da ist. "Da bin ich traurig, aber es kann ja niemand etwas dafür, dass wir kein Geld haben", erzählt die achtjährige Rieke. Der Film spürt den Ursachen von Kinderarmut nach und zeigt, wie schwer es ist, sich aus dem Kreislauf der Armut zu befreien. Die 21-jährige Sarah etwa: Sie wuchs in Halle-Neustadt auf, wo die Kinderarmut bei schätzungsweise 70 Prozent liegt. Sarah erzählt, dass ihre arme Kindheit auch seelische Wunden hinterlassen hat, die nicht so schnell heilen. Besonders hoch ist das Armutsrisiko bei Kindern von Alleinerziehenden. Es liegt bei 60 bis 70 Prozent. Und die Zahl der Alleinerziehenden stieg in 15 Jahren um ein Viertel an. Yvonne und ihre Tochter Rieke leben in Berlin. Die Alleinerziehende spart vor allem an sich selbst. Verschärft wird ihre Situation durch die gestiegenen Mieten. Die Politik findet bisher keine Antwort für das Problem Kinderarmut. Experten fordern eine Abwendung von dem bisherigen System. Es müsste eine Leistung für alle Kinder her, die dann nach Bedarf ausgeschöpft würde. "ZDFzoom" zeigt Kinderarmut aus der Perspektive der Kinder und belegt, dass es eine Lösung des Problems gäbe. Mehr unter www.zoom.zdf.de

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