An ihrer Stelle

An ihrer Stelle

In der orthodoxen chassidischen Religionsgemeinschaft laufen die Hochzeitsvorbereitungen für die 18 Jahre alte Shira auf Hochtouren. Dann stirbt ihre ältere Schwester bei der Geburt ihres ersten Sohnes - das mitten zu Purim. Dem Fest der Lebensfreude. Yochay , der Ehemann, bleibt verbittert mit dem Neugeborenen zurück.

Bald nach der Trauerzeit fasst sich Yochay ans Herz und sucht eine neue Frau. Denn sein Sohn soll nicht ohne Mutter aufwachsen. In Belgien hat er eine heiratswillige Kandidatin gefunden. Das will die Schwiegermutter mit allen Mitteln verhindern. Die in Tel Aviv lebende Familie Mendelman soll nicht getrennt werden - Shira soll an die Stelle ihrer verstorbenen Schwester treten.

Yochay willigt ein. Die 18-Jährige ist von der Enttäuschung überwältigt, nicht ihren Auserwählten heiraten zu dürfen. Der Druck der Familie wiegt schwer auf den Schultern des jungen Mädchens, denn nur mit einer Heirat könnte sie die Familie zusammenhalten. Die Entscheidung liegt schwer auf ihrem Herzen.

«Fill the Void» legte eine beeindruckende Festivalkarriere aufs Parkett, spielte von Sundance bis Göteborg im Programm der renommiertesten Filmfestivals: Bei den Filmfestspielen von Venedig nahm Hadas Yaron als Beste Hauptdarstellerin eine Coppa Volpi entgegen. Und bei den Oscars war der Film gar als Bester fremdsprachiger Film nominiert. Die Regisseurin und New Yorkerin Rama Burshtein wandte sich selbst mit 26 Jahren dem chassidischen Glauben zu. Ihr Film ist ihr Versuch, ein Fenster in ihre Welt, der abgeschottet lebenden, chassidische Gesellschaft zu öffnen: «Ich wollte eine Geschichte aus unserer Gemeinschaft heraus erzählen und zeigen, dass diese Welt voller Gefühle ist, voller Leidenschaft - und auch sehr sexy sein kann», sagt sie in einem Interview.

SRF zwei zeigt das berührende Melodram «Fill the Void» in Free TV-Premiere in Zweikanalton deutsch/hebräisch.

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