Am Indischen Ozean

Am Indischen Ozean

In den religiösen Vorstellungen der Madegassen wird das Schicksal der Lebenden von den Ahnen bestimmt. Die Verstorbenen sind nicht tot, sie sind nur in eine andere Form des Lebens übergegangen. Während spezielle Riten an den Grabstätten werden die Seelen der Vorfahren um Rat gefragt. Der Königshügel von Ambohimanga war bis 1898 die Grabstätte des berühmten Königs Andrianamapoinimerina aus dem Volk der Merina. Dann wurde die Hauptstadt nach Antananarivo verlegt, und die königlichen Ahnen mussten umgebettet werden. Die ehemalige Königsstadt ist einer der heiligsten Plätze der Merina geblieben. Im ausgehenden 15. Jahrhundert hatten die Portugiesen es geschafft: Afrikas Südspitze war umschifft. Jetzt trennten sie nur noch der Ozean und seine Monsunwinde von den ersehnten Schätzen Indiens. Als der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama und seine Männer 1498 auf der Ilha de Moçambique an der ostafrikanischen Küste landeten, stand fest: Hier werden sie Proviant laden, die Boote reparieren lassen und dann die Route nach Indien finden. Das riesige Fort São Sebastião an der Nordspitze der Insel bezeugt bis heute die wirtschaftliche Bedeutung der Ilha de Moçambique im ehemaligen Handelsdreieck Europa - Afrika - Asien. Lamu ist eine Insel im Indischen Ozean vor der ostafrikanischen Küste. Doch die Zugerhörigkeit zur Republik Kenia besagt wenig, denn neben Afrika haben auch Arabien und Indien diesen Ort geprägt. Die Altstadt von Lamu ist einer der wenigen Orte, an denen die über tausendjährige, aus vielen Einflüssen verschmolzene Kultur der Swahili und ihre Bauwerke bis heute zu finden sind. Auf dieser Etappe der 3sat-Weltreise werden Welterbestätten am Indischen Ozean besucht. Auch die Kayas, die heiligen Wälder der Mijikenda-Stämme in Kenia, und die Weihrauchstraße in Dhofar im Oman, sind Stationen der Reise.

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