Am Grat der Zeiten und Kulturen - Entlang des karnischen Höhenweges
Entlang des karnischen Hauptkamms, der die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich markiert, verläuft auf einer Länge von insgesamt 155 Kilometer der Karnische Höhenweg. Der bei Touristen beliebte Höhenweg verdankt seine Existenz dem Ersten Weltkrieg: Als Italien 1915 seine Neutralität aufgab, wurden die Karnischen Alpen zum Kriegsschauplatz. Entlang des Kamms entstand eine Front mit ausgebauten Stellungen, Kasematten, Gängen und Wegen, die nach dem Zweien Weltkrieg zum "Friedensweg" erklärt wurden. Seitdem führt der Karnische Höhenweg Bergsteiger und Wanderer durch einen der schönsten Abschnitte der Dolomiten. Der Film beginnt bei Sonnenaufgang in der Nähe des Helmhauses, eines früheren Zollhauses. Südlich davon liegen die Sextener Dolomiten mit ihrem berühmten Wahrzeichen, den Drei Zinnen. Weiter geht es auf der österreichischen Seite zur Sillianer Hütte. Im Tiroler Gailtal werden am Vortag des Herz-Jesu-Festes in der Gemeinde Obertilliach die spektakulären Bergfeuer vorbereitet. Die Obstanser Bergwiesen liegen auf über 2.000 Metern Höhe, sie werden von nur noch wenigen Bergbauen in mühevoller Arbeit ohne Maschinen bewirtschaftet. Nächstes Ziel sind der malerisch gelegene Wolayersee und seine im Sommer von zahlreichen Touristen besuchten Hütte. Mit 2.780 Metern ist die "Hohe Warte" die höchste Erhebung der Karnischen Alpen. Ein kleines Freilichtmuseum am Plöckenpass in Kärnten gibt Einblicke in die damaligen Verhältnisse. Maria Luggau im Lesachtal ist das Ziel einer grenzüberschreitenden Wallfahrt, bei der die Pilger den Karnischen Kamm auf dem Hin- und Rückweg überschreiten. Aber vor allem führt eine Reise entlang des Karnischen Höhenwegs durch eine Landschaft, die in ihrer natürlichen Ursprünglichkeit für den Alpenraum ganz einzigartig ist.