Als die Impressionisten Japan entdecken

Als die Impressionisten Japan entdecken

Kunst und KulturF  

200 Jahre lang hatte sich Japan abgeschottet, doch 1853 erzwingen amerikanische Kriegsschiffe die wirtschaftliche Öffnung des Landes. Es ist Reisenden wie Guimet, Duret, Cernuschi oder den Goncourt-Brüdern zu verdanken, dass Porzellan, Kunstobjekte und Farbholzschnitte den Weg nach Europa finden. Auf den Weltausstellungen in London und Paris stoßen die exotischen Werke auf großes Interesse und begeistern auch Künstler wie Manet, Degas, Whistler, Monet oder Van Gogh, die dem strengen Akademismus entfliehen wollen.

Die Impressionisten und später die künstlerische Avantgarde erliegen dem Japonismus. Es dauert nicht einmal 50 Jahre, bis die Strömung alle Künste erfasst und eine ästhetische Revolution auslöst, die mit der Renaissance vergleichbar ist. Der Japonismus wird zum Gesellschaftsphänomen. Anhand der schriftlichen Zeugnisse von Autoren, Galeristen, Kritikern, Sammlern und Malern wird deutlich, wie stark die japanische Kunst bedeutende westliche Werke der damaligen Zeit beeinflusste.

Für die visuelle Umsetzung der Dokumentation wurde ein ungewöhnlicher Ansatz gewählt: Schattenfiguren werden mit Illustrationen, zeitgenössischen Gemälden, Holzschnitten, Fotografien, Zeichnungen und Originalaufnahmen kombiniert. 150 Jahre nach Beginn der Meiji-Periode im Jahr 1868 spürt der Film den Verbindungen zwischen Japan und der westlichen Welt sowie der damaligen Öffnung des Kaiserreiches nach.

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